XXVI.
Die Hopfensaison nahm Joseph völlig in An—
spruchl Rottmann konnte dem Sohn vertrauen
und ruhig die ganze Last des Geschäfts auf
die jungen Schultern laden. Josephs Sinnen und
Denken war so treu und unverwandt seinen Pflichten
gewidmet, daß selbst Willmer voller Bewunderung
zu dem jungen Kaufmann aufsah. Es war zwar
Joseph nicht überall gelungen, Friedrichs wirklich
energisch einsetzende Konkurrenz siegreich aus dem
Felde zu schlagen, aber die Hauptkunden hatte er
seinem Haus erhalten können, und er hatte auf
seiner ersten Geschäftsreise durch sein offenes, zu—
verlässiges Wesen manch neuen Kunden gewonnen.
Rottmann vertiefte sich mit doppeltem Eifer in
seine Zollstudien und in seine nationalökonomischen
Arbeiten.
Einmal fuhr er, von der Regierung gerufen,
nach München, und als er wiederkam, da hatte
er eine neue Pflicht übernommen. Er hatte ver—
sprochen, über das heimische Schulwesen genaueste
Berichte einzusenden.
Die Arbeit war keine schwere, hatte sich doch
das ganze Schulwesen Nürnbergs erst unter ihm
und durch ihn entwickelt. Aber es galt, ein ab—
geschlossenes Bild davon zu geben uͤnd die Per—