Volltext: Die neue Zeit

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Fern vom Kampfplatz fühlte er erst, welche Stra— 
pazen und Mühen hinter ihm lagen, und daß gar 
manche Wunde wohl unbeachtet verharscht war, 
aber doch sichtbare Narben hinterlassen hatte. — 
Er blieb vorerst den gemeinnützigen Vereinen 
fern, er las keine Zeitungen und Bekanntmachungen, 
die völlige Zurückgezogenheit vom einstigen, ge— 
wohnten Leben erschien ihm das Wohltuendste. 
Ganz still und ruhig feierten Rottmanns Weih⸗ 
nachten. Anne unterdrückte tapfer alle schmerzlichen 
Erinnerungen und bitteren Empfindungen beim Ge— 
danken an das letzte Jahr. Christophh war im 
schwiegerelterlichen Haus. Anne mußte wenigstens 
nicht ein Brautpaar im Schimmer der Weihnachts⸗ 
kerzen sehen. 
Aber die ersehnte Ruhe und Abgeschlossenheit 
waren Rottmann noch nicht vergönnt. Ddie Köter 
bellten dem Abgegangenen noch immer nach. 
Und Feldmann ruhte nicht eher, bis Rottmann 
sich entschloß, noch ein letztes Mal auf den Kampfa⸗ 
platz zu treten und in einer Denkschrift sein Tun 
und das des Magistratskollegiums zu rechtfertigen. 
Er tat es mit innerlichem Widerstreben und nie 
war ihm eine Arbeit so sauer geworden wie diese 
Aufzählung seiner Arbeiten für die Stadt. 
Das eigene Geschäft forderte energisch eine feste 
Hand. Friedrichs Platz war seit Januar leer. 
Rottmann war im Verein mit Joseph von früh 
bis spät tätig. 
Die Rechtfertigungsschrift des ehemaligen Bürger— 
meisters hatte auch fuͤr kurze Zeit die Schreier still
	        
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