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VII.
Ende März war man umgezogen, im Garten
grünte und blühte es schon. Die Ostereier konnten
Hirklich von den jubelnden Kindern im Gebüsch ge⸗
sucht werden.
Die geknickten Rosenstämmchen waren okuliert
worden und trieben bereits ganz kleine Blättchen.
Nach dem schweren Winter wurde dies frühe Früh—
jahr doppelt dankbar begrüßt. Freilich war noch
allenthalben Hunger und Not, die Küchen lieferten
nach wie vor die Suppen, die Polizei teilte noch
immer Brotmarken aus, und die Hausarmen kamen
regelmäßig an den bestimmten Tagen.
Aber es wurde Frühling!l Man durfte
wieder hoffen — auf den Sommer, auf den früchte⸗
bringenden Herbst.
Die Trennung Schödlers von Rottmann war
am 1. April vollzogen. Das Pult Schödlers
wurde abgeholt, das Firmenschild abgenommen, die
einstigen Associs standen sich zu letztenmal in dem
Raum gegenüber, in dem sie zehn Jahre lang ge⸗
meinsame Interessen vertreten, in dem sie zehn
Jahre an einem Strang gezogen, ein ungleiches
Gespann. Sie trennten sich in ruhiger, kühler
Höflichkeit, die auf Rottmanns Seite ehrlich war,
von Schödler ein wenig gekünstelt.
Schödler fühlte sich hinausgedrängt, obgleich