Metadaten: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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mer der neuen Vergoldung einigermaßen beeintraächtigt ist. 
Leute, denen es beliebt, den Altar als für die großartigen 
Verhältnisse der Kirche zu miniaturmäßig zu finden, sind zu ver— 
weisen, daß bei der Anlage des Altars gerade die umsichtigste 
Berechnung hinsichtlich seiner Dimenstonen statt fand, und daß 
der Architect hier nicht umsonst großen Werth auf die Wir— 
kung der Glasgemälde der Chorfenster gelegt hat, die im 
reichen Farbenspiele von der gehörigen Distanz betrachtet, 
imponirend die Stelle der Altarblätter vertreten. 
Das Sakramenthäuschen, ein wunderliebes kunstvolles 
Steingefüge von Adam Kraft, von 1496 bis 1500 entstan— 
den, durch einen Imhof gestiftet, nimmt mit Recht die Be— 
wunderung aller die Kirche Besuchenden in Anspruch. Eine 
symbolische Blume wächst es sich verjüngend zu der hohen 
Kirchenwölbung empor und biegt oben sanft den Stengel 
um, wie der Krummstab eines Bischofs. Der Meister und 
die beiden Gesellen, welche diese reiche reinliche Formenan— 
häufung zu Stande gebracht, tragen dieselbe knieend auf 
ihren Rücken, in den Gesichtern jene Mischung von Fleiß, 
Ausdauer und religiöser Liebe, die allein solch großes Werk 
oollbringen konnten. Wenn man die vielen feinen Ver— 
schlingungen, die Reliefs und Statuetten betrachtet, die so 
sauber und niedlich wie Holzschnitzereien gehalten sind, so 
ist man fest versucht, zu glauben, was eben so oft behaup— 
tet als widersprochen wurde, daß Kraft ein Geheimmittel 
besessen habe, die Steine zu erweichen und nach der For— 
mung wieder zu härten. In den Jahren 1837 und 1838 
wurde das Sakramenthäuschen durch Rottermund restaurirt. 
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