Volltext: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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An der Wiege des größten deutschen Künstlers stand 
der bedeutendste Buchhändler seiner Zeit. Anthoni Koberger 
hat Albrecht Dürer aus der Taufe gehoben, und die Be— 
ziehungen beider haben bis zu des ersteren Tode fortgedauert, 
ja es ist wahrscheinlich, daß sie auf den äußern Lebensgang 
des Künstlers bestimmend eingewirkt haben. Dürer war 
nicht nur Kunstmaler, er war auch Verleger, Drucker und 
im heutigen Sinne Sortimenter. Einzig diese Seite seiner 
Tätigkeit werden wir in den folgenden Zeilen zu betrachten 
versuchen. 
Aus Dürers Selbstbiographie wissen wir, daß er, nach— 
dem er das Goldschmiedehandwerk gelernt hatte, auf seinen 
Wunsch (am St. Andreas⸗Tage 1486) zu einem Maler in 
die Lehre gegeben wurde, und zwar zu Michael Wohlgemuth, 
dessen Werkstätte weit über Nürnbergs Grenzen berühmt 
war. Vielleicht hat auf die Wahl gerade dieses Meisters 
als Lehrherrn auch Koberger Einfluß genommen. Daß beide 
in Beziehungen standen, ist sicher, lagen doch schon ihre 
Häuser in unmittelbarer Nähe, übrigens auch in der von 
Dürers Vaterhaus. Wohlgemuth dürfte auch damals bereits 
für Koberger gearbeitet haben, schreibt ihm doch Thode die 
Holzschnitte zur Apokalypse in Kobergers deutscher Bibel 
von 1483 zu, und wohl mit um so größerm Recht, als 
damals für Nürnberg eine andre Werkstätte, die derartiges 
hätte liefern können, gar nicht in Betracht kommt. Dürers 
dreijährige Lehrzeit war hart, aber bei der Gelegenheit, die 
sie ihm gab, viel zu lernen, war er doch so zufrieden mit 
ihr, daß er 1506 seinen jüngeren Bruder Hans ebenfalls 
zu Wohlgemuth in die Lehre gab. Er selbst ist in dieser 
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