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Die beiden Rundbilder, welche nahe Bezieh-
ungen zu Stichen von Hans Sebald Beham und
Aldegrever zeigen, schliessen sich unmittelbar an die
vier mit Stichen von Pencz übereinstimmenden an. Im neunten
Rundbild (von links) ist die liebenswürdige Fabel von der
Grossmut Trajans ungefähr in derselben Weise illustriert
wie von Sebald Beham in seinem Stich B. 82. Das
Bildrund ist wie dort von Soldaten angefüllt, Trajan hält rechts
auf seinem Ross, weiter hinten ragt die Gestalt seines gleich
ihm berittenen Sohnes über die Menge hervor; links kniet
vor dem Imperator die unglückliche Wittwe, vor ihr liegt am
Boden ihr toter Sohn.
Das den Gemäldecyclus der Südwand im Westen ab-
schliessende Medaillon enthält offenbar dieselbe Darstel-
lung, wie Aldegrevers Stich B. 73 aus dem Jahre
1553, Von letzterem giebt Bartsch an, dass er angeblich den
Moment darstelle, wie ein Graf Archembaud seinem Neffen
die Gurgel abschneidet, der sich an mehreren Frauen ver-
griffen 1). Im Gemälde soll der grausamstrenge Vater laut der
zugehörigen lateinischen Inschrift ein „christlicher König“
sein. — Die Beziehung zwischen Gemälde und Stich be-
schränkt sich aber nicht auf die Identität des Motivs, sondern
erstreckt sich auch auf die Behandlung desselben. Hier wie
dort ruht der im Sterben mordende Vater links auf einem
Sitz oder Bett, während sich der Sohn rechts daneben mit
gzespreizten Beinen am Boden wälzt. Das Kostüm des letzteren
ist im Gemälde ganz das des 17. Jahrhunderts.
Wiesollen wirnun dieseUeb ereinstimmungen,
Beziehungen, Anlehnungen erklären? Was dürfen
wir daraus betreffs des Ursprungs der Gemälde der Südwand
folgern? Genauer gesagt: Was ist hier Vorlage, was
Replik? Haben die Stiche die Vorbilder für die Gemälde
abgegeben, oder sind sie nach diesen gefertigt?
1) Es ist bemerkenswert, dass Rogier dieselbe Historie mit der „Ge-
rechtigkeit Trajans“ zusammen (!) auf dem Altar für den Rathaussaal von
Brüssel zur Darstellung brachte.
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