Inhaltsverzeichnis: Forschungen zu Georg Pencz

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Die beiden Rundbilder, welche nahe Bezieh- 
ungen zu Stichen von Hans Sebald Beham und 
Aldegrever zeigen, schliessen sich unmittelbar an die 
vier mit Stichen von Pencz übereinstimmenden an. Im neunten 
Rundbild (von links) ist die liebenswürdige Fabel von der 
Grossmut Trajans ungefähr in derselben Weise illustriert 
wie von Sebald Beham in seinem Stich B. 82. Das 
Bildrund ist wie dort von Soldaten angefüllt, Trajan hält rechts 
auf seinem Ross, weiter hinten ragt die Gestalt seines gleich 
ihm berittenen Sohnes über die Menge hervor; links kniet 
vor dem Imperator die unglückliche Wittwe, vor ihr liegt am 
Boden ihr toter Sohn. 
Das den Gemäldecyclus der Südwand im Westen ab- 
schliessende Medaillon enthält offenbar dieselbe Darstel- 
lung, wie Aldegrevers Stich B. 73 aus dem Jahre 
1553, Von letzterem giebt Bartsch an, dass er angeblich den 
Moment darstelle, wie ein Graf Archembaud seinem Neffen 
die Gurgel abschneidet, der sich an mehreren Frauen ver- 
griffen 1). Im Gemälde soll der grausamstrenge Vater laut der 
zugehörigen lateinischen Inschrift ein „christlicher König“ 
sein. — Die Beziehung zwischen Gemälde und Stich be- 
schränkt sich aber nicht auf die Identität des Motivs, sondern 
erstreckt sich auch auf die Behandlung desselben. Hier wie 
dort ruht der im Sterben mordende Vater links auf einem 
Sitz oder Bett, während sich der Sohn rechts daneben mit 
gzespreizten Beinen am Boden wälzt. Das Kostüm des letzteren 
ist im Gemälde ganz das des 17. Jahrhunderts. 
Wiesollen wirnun dieseUeb ereinstimmungen, 
Beziehungen, Anlehnungen erklären? Was dürfen 
wir daraus betreffs des Ursprungs der Gemälde der Südwand 
folgern? Genauer gesagt: Was ist hier Vorlage, was 
Replik? Haben die Stiche die Vorbilder für die Gemälde 
abgegeben, oder sind sie nach diesen gefertigt? 
1) Es ist bemerkenswert, dass Rogier dieselbe Historie mit der „Ge- 
rechtigkeit Trajans“ zusammen (!) auf dem Altar für den Rathaussaal von 
Brüssel zur Darstellung brachte. 
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