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ihren Geliebten auf, seinem Schusterberufe zu entsagen, damit
er ‚mit Koban vor Steffen konkurrieren könne, Sachs aber weist
solches Ansinnen zurück, Sie beschließen, er solle bei Steffen
um des Mädchens Hand anhalten. Kunigunde sucht ihrem
Vater die Zusage abzuschmeicheln, ihren Geliebten als Freier
anzunehmen, wenn er auch niederen Standes, doch ein großer
Dichter sei. Da kommt plötzlich Eoban hereingestürzt und
teilt Steffen mit, dass dieser Geliebte ein Schuster sei. Unter-
wegs zerriss er sich nämlich seine Schuhe und trat, um sie
flicken zu lassen, in eine Schuhmacherwerkstatt ein, als deren
Besitzer er schließlich seinen Rivalen Hans Sachs erkannte.
Kunigunde lässt sich in der Verwirrung bestimmen, in die
Heirat mit dem Ratsherrn einzuwilligen. Noch einmal bittet
sie Sachs, sein Handwerk aufzugeben, erhält jedoch abermals
eine ablehnende Antwort. Sachs verlässt darauf Nürnberg, denn
obendrein wollen ihm auch die Meistersinger, deren Mitglied
er ist, übel, und haben ihn und sein Dichten verspottet und
bloßgestellt. Im Wald trifft Hans Sachs einen Jäger (den Kaiser
Maximilian), mit dem er nach Nürnberg zurückkehrt. In der
Zwischenzeit ward Steffen — angeblich auf Eobans Veran-
lassung — zum Bürgermeister gewählt und hatte dafür Eoban
die Hand seiner Tochter verheissen. Da das Mädchen sich
weigert, will Steffen sie mit Gewalt dazu zwingen. In diesem
Augenblicke eilt Sachs zu ihrem Schutze herbei; dafür soll er
später wegen Hausfriedensbruch verbannt werden. Während
des Festes anlässlich der Bürgermeisterwahl spricht Steffen die
Ausweisung aus. Sachs will freiwillig gehen, jedoch rechtzeitig
erscheint der Kaiser und bringt alles in Ordnung: der unredliche
Freier muss sich schimpflich entfernen und Steffen legt — doch
immer noch „leise seufzend“ — die Hand der Tochter in die
des Schusters. Maximilian lässt Sachs durch Kunigunde mit
dem Lorbeer krönen (vgl. Wagner!) und während das Volk
seinem Kaiser zujubelt, fällt der Vorhang.
Dieser Zusammenkunft des Kaisers mit Hans Sachs be-
gegnen wir auch in späteren Dramen, es drängt sich deshalb
die Frage auf, wie Deinhardstein zu diesem wichtigen Moment
kam. Ohne Zweifel durch Hans Sachs selbst oder wenigstens
durch eine Hans Sachs-Biographie. Bei Hans Sachs finden wir
in dem Gedichte „die unütz fraw Sorg“ (Ausgabe von A. von