Volltext: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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und mit ihrer Hilfe kann es möglich sein, daß wir auch durch 
unsere Kassen einen Absatz landwirtschaftlicher Produkte auf ge— 
nossenschaftlichem Wege einführen. Dazu bedürfen wir aber die 
Hilfe aller gebildeten Kreise und die werkthätige Mithilfe der 
kgl. Staatsregierung. Leider versagt manchmal nach dieser Rich— 
tung hin die Hilfe. So haben 3. B. im Jahre 1888, im Herbste, 
die mittelfränkischen Darlehenskassen den Verkauf von Mastvieh 
vermittelt und die Hilfe der Staatsregierung zum Verkaufe an 
die Militärkonservenfabrik in Ansbach in Anspruch genommen. 
Es ist das gelungen. Unsere Vereine haben zu vollständigster 
Zufriedenheit die Lieferung von Ochsen zu den Konserven für 
unsere Armeeverwaltung bewerkstelligt. Im vorigen Herbste war 
nun das Vieh teurer. Die Darlehenskassen haben es gleichwohl 
unternommen, ihr Vieh wieder nach Ansbach zu liefern. Der 
Preis wurde den Verhältnissen gemäß etwas höher gestellt. Nun 
haben die Kassen einfach die Lieferung nicht erhalten. Sie wurde 
einem auswärtigen Lieferanten von Halle übertragen, der sie 
billiger ausführte, ohne daß man den Raiffeisenvereinen von dieser 
billigeren Offerte Kenntnis gab. Ich glaube aber, daß man sich 
durch solche Mißerfolge nicht abschrecken lassen darf. Ich glaube, 
daß trotzdem die Darlehenskassen im nächsten Herbste wieder den 
Versuch machen sollten, die Lieferung zu erhalten und ich hoffe, 
daß dann der Erfolg nicht fehlen wird und daß man dann die 
Darlehenskassen in den Stand setzt, ihre Mitglieder zu vermögen, 
daß sie billiger liefern, wenn deren Lieferung nicht zu dem teureren 
Preise aͤngenommen werden kann. 
Vorsitzender: Ich erteile das Wort nunmehr dem 
Sekretär des Generalkomitees des Landwirtschaftlichen Vereines 
in Bayern, Herrn Prof. May aus München. 
Prof. May: Königliche Hoheit! Hochansehnliche Ver— 
sammlung! Es ist gewiß für alle diejenigen, die bestrebt waren, 
das Genossenschaftswesen in Bayern zu fördern, und es schließlich 
dahin gebracht haben, daß ein Landesverband für das Darlehens— 
kassenwesen zu stande kam, sehr angenehm gewesen, von dieser 
Stelle aus ein Lob zu erhalten und ich kann mich deshalb den 
desfallsigen Außerungen des Herrn Baron von Soden nur 
anschließen. Allein ich möchte es doch auch von dieser Stelle 
aus nicht unterlassen, dem vom Herrn Referenten zum Ausdruck
	        
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