fullscreen: In Memoriam Adolf Bartning

Pflicht müßten alle Rücksichten schweigen, aber viel Geld 
aufzuwenden, Unannehmlichkeiten aller Art sich aus- 
zusetzen und doch keine günstige Perspektive zu haben — 
das ist sicher nicht klug. 
Es fragt sich nun freilich, wie den Mann behandeln, 
nachdem man sich so mit ihm eingelassen? Ich besorge 
nur eines, das sind Indiskretionen. Meiner Ansicht nach 
sollte etwa unter dem Vorgeben, daß Verwandte und 
Freunde vor Allem consultirt werden müßten, die Sache 
(unleserlich) und wieder (verschoben) werden, und zwar 
unter Beobachtung der freundlichsten Formen. Befindet 
sich der Mann in einer Nothlage, so gibt man ihm etwas 
als Anerkennung seiner an den Tag gelegten Disposition, 
ohne irgend eine Verpflichtung zu agnosciren. Und 
weiter — kommt Zeit, kommt Rath. Ich stehe mit meiner 
Kenntniß von Personen und Verhältnißen, sowie mit 
meinem Rathe, so gut ich ihn jeweils nach Lage der Dinge 
zu geben vermag, stets zur Disposition. Vorerst also keine 
persönliche Begegnung der hohen Dame mit dem Manne 
mehr, und Zeitgewinnen ohne denselben vor den Kopf zu 
stoßen, das ist vorläufig meine Meinung. Ich kann mir 
denken, daß die hohe Dame von der Sache praeoccupirt 
ist. Ich hege den Glauben, daß die Wahrheit noch an den 
Tag kommt, aber Sie darf sich nicht en avant stellen, 
auch nicht sichtbar hinter den Coulissen. Ich war eines 
Tages mit der Frau von Sturmfeder zusammen bei der 
Höchstseligen Großherzogin. Es war, wenn ich nicht 
irre, von dem Feuerbachschen Gutachten die Rede, als 
Frau von Sturmfeder die Großherzogin frug: ob Sie es für 
möglich halte, Sie antwortete achselzuckend: mais mon 
dieu — tout est possible! Damit glaube ich im Wesent- 
lichen Ihre freundlichen Zeilen beantwortet zu haben, wie 
gesagt stets weiter Zu Diensten stehend. C...undC...(?) 
297°
	        
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