Objekt: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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stelle in St. Leonhard schon 1880 beim hohen ksl. Konsistorium vom 
HRirchenbauverein Steinbühl die Bitte gestellt, es wolle dieser Posten 
nur derart errichtet werden, daß ohne jegliche Rechtsansprüche von 
dem jeweiligen Inhaber der Parochieteil Steinbühl von der KUirchen— 
zemeinde St. Leonhard jederzeit abgetrennt werden kann. Der gütige 
Entscheid der hohen Kirchenbehörde lautete dahin, „daß durch die 
UNeuerrichtung dieser Stelle Hindernisse für eine etwaige spätere 
Teilung der Parochie St. Leonhard nicht erwachsen können“. Am 
5. Mai 1888 verstarb Herr Kirchenrat Dr. Hartmann, der trotz seines 
orinzipiell entgegengesetzten Standpunktes besonders in seiner Eigen— 
schaft als Dekan der Diözese Nürnberg zu freundschaftlichent Rate 
jederzeit bereit war, wofür ihm heute noch aufrichtiger Dank gezollt 
wird. Dieser traurige Umstand gab die Veranlassung, daß unterm 
16. Mai 1888 ein eingehend begründetes Gesuch um Errichtung einer 
Pfarrei Steinbühl an das hohe Oberkonsistorium unsererseits gerichtet 
wurde. Konnte auch unserer Bitte noch nicht im gewünschten Sinne 
entsprochen werden, so wurde damit doch der höchst wichtige Entschluß 
bon der Kirchenbehörde erreicht, daß die vakant gewordene Pfarrei 
St. Leonhard mit der „Vormerkung zur Ausschreibung komnie, daß 
eine Dismembration dieser Pfarrei durch Bildung einer Pfarrei Stein— 
hühl in Anregung gebracht ist und vorbehalten wird“ (hohe LKons.— 
Entschl. vom 531. Mai 1888), was auch geschah. Hierauf ruhte diese 
Angelegenheit einige Jahre. Mit der energischen Inangriffnahme 
des Baues der Christuskirche und mit der gewissen Auͤssicht, daß die— 
selbe in wenigen Jahren fertiggestellt sein werde, wurde sie wieder 
auf's neue aufgenommen; die kirchlichen Notstände zwangen auch hiezu. 
Um 20. November 1891 unterbreitete die Vorstandschaft des Kirchen— 
bauvereins dem hohen kgl. Staatsministerium für Kirchen⸗ und Schul— 
angelegenheiten die ehrerbietigste und gehorsaniste Bitte um Errichtung 
einer protestantischen Pfarrei Steinbühl und um Vermehrung der 
geistlichen Kräfte daselbst. Am 28. Dezember ejusd. ging eine Massen— 
petition, versehen mit 500 Unterschriften, an das hohe Oberkonsistorium 
um Neubildung einer protestantischen Pfarrei ꝛc. ab, worauf schon 
unterm 4. Januar 1892 dem an der Spitze der Unterschriften ge— 
standenen Lehrer Herrn Wilh. Gebhard vom kgl. Konsistorium in 
Ansbach ersffnet wurde, „daß die Instruktion der die Neubildung 
einer protestantischen Pfarrei Steinbühl betreffenden Angelegenheit 
bereits eingeleitet ist und daß das kgl. Oberkonsistorium sich der Hoff— 
nung hingebe, es werde dieses von ihm als höchst dringlich anerkannte 
Projekt von Seite der Gemeindeglieder Steinbühl auch werkthätige 
Unterstützung finden. 
Im Dezember 18972 richtete der KNirchenbauverein an das kgl. 
Staatsministerium für Kirchen- und Schulangelegenheit eine weitere 
Bitte, die darauf abzielte, daß die Besoldung des zukünftigen Pfarrers 
von Steinbühl aus Staatsmitteln geschehen möge. Die Verhandlungen 
der gesetzgebenden Körperschaften unseres engeren Vaterlandes haben 
uns die hocherfreuliche Uunde gebracht, daß unsere Bitte nicht nur 
geneigtes Gehör, sondern volle gütige Bewilligung gefunden hat.
	        
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