fullscreen: Zu Nürnberg

— 878 — 
Der Krieg begann mit einem Einfall der Nürnberger ins feind— 
liche Gebiet. Gleich nach Empfang des markgräflichen Absagebriefes, am 
3. Juli, rückten sie unter der Führung des Erhard Schürstab vor dag 
Schloß Malmsbach,*) das der Feind bereits geräumt hatte, zerstörten 
es und kehrten mit zwei Gefangenen und einiger Beute an Wein und 
Proviant wieder in die Stadt zurück. Schon am nächsten Tage zog 
aber auch der Markgraf, der sein Heer in dem Aischgrund gesamnmel 
hatte, bis nach Bruck, an der Regnitz, bei Erlangen gelegen und von 
da weiter, indem er die ganze Umgegend der Stadt verheerte. Krafts— 
hof, Vach, Eltersdorf, Neuhof und Buch loderten zuerst in Flammen 
auf. Später traf dasselbe Schicksal fast alle Ortschaften auf der Nord⸗ 
und Ostseite der Stadt bis dicht an ihre Mauern. Am 5. Juli gingen 
das feste Eschenau und Gräfenberg verloren. Ebenso litten die süd— 
lichen Umgebungen der Stadt unter den Verheerungen des Feindes. 
Auch hier blieben nur wenige Ortschaften verschont, ja der Rat mußte 
selbst, um eine bedrohliche Festsetzung des Feindes in seiner unmittel— 
baren Nähe zu verhindern, das Dorf Gostenhof abbrennen lassen. 
Dagegen haben sich einige feste Häuser, Lichtenhof, der „Valznerin 
Hammer“**) und das Weiherhaus (Hallerschlößchen), die freilich auch mit 
einer ziemlich starken Mannschaft belegt waren, den ganzen Krieg über 
gehalten und der Stadt während der Dauer desselben gute Dienste 
geleistet. Die Nürnberger ließen sich anfänglich im offenen Felde gegen 
die Übermacht des Markgrafen niemals blicken, wenn sie ihn auch 
mittels ihrer weittragenden Geschütze in gebührender Entfernung von 
der Stadt selbst hielten. 
Inzwischen suchten die Herzöge von Bayern von neuem zu ver— 
mitteln und setzten dazu einen Tag (14. Juli) in Ingolstadt an. Da 
aber die nürnbergischen Gesandten auf den Vorschlag, die Stadt solle 
dem Markgrafen seine beanspruchten Rechte auf Gostenhof, auf die drei 
Klöster der Stadt, am Wildbann und am Landgericht abzukaufen suchen, 
standhaften Mutes erwiderten, es sei nicht Not noch gebührlich, das zu 
kaufen, was man bereits habe, mußten sich die Verhandlungen wieder 
zerschlagen. Die Vermittelungsversuche in Ingolstadt hinderten den 
Markgrafen durchaus nicht, das Sengen und Brennen fortzusetzen; er 
belagerte Heideck, das sich trotzdem, daß Schloß und Stadt keinen 
Mangel an Lebensmitteln und Munition litten, schon in kurzer Zeit 
ohne ernste Gegenwehr ergab. Inzwischen unternahmen aber auch die 
Nürnberger unausgesetzt Streifzüge in das Markgräfliche Gebiet, trieben 
Vieh fort und brannten die Dörfer aus und hausten genau so, wie 
Am linken Uferder Pegnitz, zwei Stunden von Nürnberg gegen Lauf zu gelegen. 
»“n Der letzte Valzner, Herdegen, war 1427 gestorben. Staͤdiechroniken T Slbs.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.