Hans Sachs: Ausgewählte Gedichte.
Der Beschluß.
Da erwacht' ich, dem Traum nachsann,
Stand auf, fing zu arbeiten an,
Weil der gute Montag in den Dingen
So viel Unrats ist bringen?,
Als Trunkenheit, Fraß und das Spiel,
Daraus denn Unglück folget viel,
Als Zorn, Hader und Zwietracht,
Lahm hauen und auch Menschenschlacht,
Faulheit, Armut und Krankheit,
Welches alles nicht geschähe bei der Arbeit.
Ledig zu sein solchen Ungemachs,
Setzte ich in die Werkstalt mich, Hans Sachs.
ZSchwank: Die ungleichen Kinder Evä.
Die Gelehrten haben zugericht't
Vor Jahren ein lieblich Gedicht:
Nachdem Gott der Herr erschuf
Alle Kreatur durch seines Wortes Ruf,
Er unser aller Vater Adam
Eine Rippe aus seiner Seite nahm,
Daraus Eva, das Weib, ihm baut'
Und sie Adam ehelich vertraut'.
Gab ihnen danach seinen Segen wert,
Sprach: „Mehrt euch und erfüllt die Erd'!“
Als sie aber nach dieser That,
Nach des Satanas falschem Rat,
Aßen von der verbotenen Speise,
Trieb sie Gott aus dem Paradeise,
Und waren in Gottes Ungnaden.
Nach diesem verderblichen Schaden
Baut' Adam die unfruchtbare Erde
Im Schweiß seines Angesichts mit Beschwerde;
Eva aber, das Weib, fürwahr
In Schmerzen viel Kinder gebar.
1Bringt.