Volltext: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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auch Catharina Regina erlauben, Gott einmal 
„schoͤn, suͤß, gut, hoch, reich und mild⸗“ zu nennen, 
wie sie es bei Bartas gelesen hatte: Roy tout- 
juste, tout bon, tout beau, tout saint, tout fort. 
Und in der Zaͤufung von Substantiven, an denen 
sie ebenfalls ihre helle Sreude zeigt, hatte der 
Boberschwan Opitz das Menschenmoͤglichste ge— 
leistet: 
„So bitt' ich ßSimmel, Lufft, Wind, Zuͤgel, ßainen, 
Waͤlder, 
Wein, Brunnen, Wuͤsteney, Saat, voͤlen, Steine, 
Selder 
Und Selsen sagt es ihr, sagt sagt sagt ihr vor mich.“ 
Dagegen sind Catharinas Sreudenerguͤsse wesent⸗ 
1s lich kuͤrzer: 
„Dieses sey mein Schatz, 
Mein Theil mein Erb und Zier mein Trost, mein Ruhm 
und Leben.“ — 
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„Engel, Sterne, Seuer, Luft, Meer und Erden sein 
Gebot 
Gern vollziehen.“ 
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Wie Sleming und Gryphius, erwartet sich 
drau von Greiffenberg besondere Wirkung von 
der Wiederholung des am Beginn des Sonetts 
stehenden Imperativs. Waͤhrend das moderne 
Sprachgefuͤhl hieran keinen allzu großen An⸗ 
stoß nimmt — spricht doch auch Goethe von 
dem „unerfreulichen, grautagenden, ungreif⸗ 
Uhde-Bernays3: Greiffenberg. 5
	        
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