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beten.“ Dieser bedenkliche Kompromißvorschlag
erinnert an das seltsame Zugestaͤndnis des Kaisers
an die Osterreicher, „sie brauchten nur die Gnaden⸗
—
zur katholischen Religion werde sie niemand —
zwingen.“
Der SFreiherr von Greiffenberg blieb seiner
bassiven Widerstandstheorie treu. Sein Vame
fehlt unter denjenigen, die dem kaiserlichen Befehl
zufolge einen katholischen Geistlichen praͤsentierten. 10
Bei neuen Zumutungen verhielt er sich ruhig,
zuch als ein Mandat vom J1. August 1028 den
evangelischen Adel vor die Srage stellte, katholisch
zu werden oder das Land zu verlassen, und zahl—⸗
reiche Glaubensgenossen ihrer Heimat festen Sinnes 15
den Ruͤcken zu kehren sich entschlossen. Damals
ist vielleicht der Plan zum Aufgeben des keinen
Schutz mehr gewaͤhrenden Schlosses zum erstenmal
ins Auge gefaßt worden, angeregt durch die Slucht
der Schwiegereltern, Wolf Zeinrichs von Pranckh zu ⸗0
Keinthal und Srondsberg und seiner Gattin, nach
Nuͤrnberg, welches von 1028 an der sicherste Zu—
luchtsort der oͤsterreichischen Glaubensfluͤchtlinge
geworden ist. Dieser allgemeine Entschluß zur
Auswanderung war zwar vollauf berechtigt, aber 20
immerhin etwas vorschnell gewesen. Die mehr
und mehr auf die protestantische Seite sich neigende
Wagschale, durch Gustav Adolfs Eingreifen be—⸗