Volltext: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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Den Bat der Sreunde, diesen Vorschlag anzunehmen, 
hat Catharina nicht befolgt. Birken vermerkt am Rande 
eines Briefes vom 9. Sebruar 1078: „Der Riese hat 
„sie besucht. Auch sein Bruder, der gut ist. Bot Geld 
„an und alles zu geben, wann sie den ersteren Ver— 
„gleich, den er gebrochen hatte, halten wollte. Damit 
„machte sie aller ihre Freunde Arbeit zu nicht ...“ 
Die Dichterin schreibt selbst (Seissenegg, 27. April 1078): 
Es seyn wichtige Ursachen da daß ich gleich— 
„wohl den ersten Vergleich nicht wieder eingehen auch 
„nicht so leicht einen anderen machen kann. Wie er 
„selber finden und bekennen wird. Ich opfere mich der 
„Billigkeit auf, wird mein Eygenes Interesse ...“ 
Doch folgte sie spaͤter Birkens Rat, und wandte sich in 
Wien an eine hochgestellte Persoͤnlichkeit, die Gerontes 
genannt wird. Leider ließ sich der wirkliche Name nicht 
ermitteln. uͤber ihn wird an Birken berichtet (Wien, 
32. Juli 1678): „... Er zeigt mir ungemeyne voͤf⸗ 
„lichkeiten und Sich so hizig und eyferig mir zu dihnen, 
„daß Ihn bereits meine Widersacher fuͤrchten, und sagen 
„wann Er dabey werde seyn, es mit Ihnen verlohren 
„sey, ich aber ein so guttes Vertrauen zu Ihm habe, 
„daß ich Ihm volle Gewalt geben werde die ganze 
„Sache nach Seinem Belieben zu schließen ... Der 
„leichtfaͤrtige gegen Theyl fuͤrcht sich vor den reprochen, 
„laͤst mich die weil ohn alle Mittel in den schweren 
„Unkosten ... Denn ich die Warheit zu gestehen jetzt 
„in einer solchen Ungewißheit lebe, daß ich nicht weiß, 
„was ich thun oder anheben, und wo ich hin oder 
„bleiben soll! Zu Seysenegg oder Wienzierl-Muͤhl in 
„meines Seindes gewalt, bin ich meines Lebens und 
„was uͤbler, meines Gesindes nicht sicher, hier ist es 
„mit der Zeit gar zu kostbahr. Geh ich wegg, wohin
	        
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