156 Hans Sachs' ausgew ählte dramatische Werke. 11.
Da fürchte keine große Strafe,
Mit Ohrenwaschen ist's getha —
Danu sprich zu ihm: „O lieber Mann,
Vergieb in Huld mir mein Vergehn,
Es soll fortan nicht mehr geschehn.“
Dann haͤt der Hader schon ein Ende.
Die Bäuerin spricht:
Mein Mann hat gar so schwere Hände,
Ich nahm sie oft genug für,voll;
Auch tückisch ist er, ich kenn' ihn wohl;
Ich trau' mich nicht zu ihm hinaus.
Die Nachbarin spricht:
Nun, Nachbarin, so bleib' im Haus;
Thu' deinem Manne Küchlein bachen,
So will ich auf den Weg mich machen
Und sie zu deinem Manne tragen;
Mir bangt nicht, daß er mich wird schlagen.
Ich will ihn schon durch List Swinnen.
Denn einfaltsvoll ist er von Sinnen
Und unsres Herrgotts Pferde gleich:
Er ist ein Esel sag' ich Euch.
Nicht zweifl' ich, daß ich deinen Mann
Durch Ränk' und List bewegen kann,
Daß er in Zorn nicht mehr verfalle.
Die Bäuerin spricht:
Du stilltest wohl des Zornes Galle,
Hätt' er den Pfaffen nicht gesehhz;:
Wollt' ihm dann selbst die Nase drehn.)
Doch so ist alle Hoffnung aus
Und Qual und Pein wächst mir daraus.
Denn das betrügt das Herze nicht,
Was die Augen sehen, wie man spricht.
Meines Mannes Argwohn ist nicht klein.
1) Ihn tär
Ihn täuschen