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Der erste Staatsbahnhof in Nürnberg wurde für
die Ludwigs-Süd-Nordbahn als Kopfstation mit sehr
beschränktem Spurnetze, einem dem damaligen Ver-
kehre entsprechenden Empfangsgebäude und sonstigen
Nebengebäuden angelegt und 1844 mit der Eröffnung
der Bahnstrecke Nürnberg— Bamberg der Benützung
übergeben.
Schon nach wenigen Jahren wurde die Erweiter-
ung der ersten Bahnhofsanlage unabweisbar, nament-
lich in Folge des 1839 bethätigten Anschlusses der
früheren Ostbahnlinie und der im Jahre 1865 erfolgten
Eröffnung der Bahnlinie von Nürnberg nach Würzburg.
Es wurde daher in den Jahren 1865 bis 1872 der
bestehende Kohlenhof allmählig zum (jüterbahnhofe
umgewandelt, wie dies die Lagepläne von 1867 und
1870 erkennen lassen.
Hiebei wurden die Bahnhofsgeleise auf eine Ge-
sammtlänge von rund 23!/» km gebracht, für den Tafel-
hofer Weg eine Durchfahrt hergestellt, die 412 m
lange Frachtguthalle, eine Zoll- und Kilguthalle nebst
verschiedenen anderen Gebäuden errichtet.
Etwas später kam die Centralwerkstätte zur Aus-
führung und wurden am Nordwestende des Bahnhofes
zwei Lokomotivrotunden und Wagenremisen erbaut.
1876 wurde der Steinbühltunnel dem Verkehre über-
geben.
Mit der im Jahre 1875 vollzogenen Erwerbung
der Ostbahnen entstand die Aufgabe, die Gesammt-
anlage des Centralbahnhofes Nürnberg für die ver-
einigten Bahnen zweckentsprechend umzugestalten,
wie sich dieselbe nach dem Lageplane vom Jahre 1878
darstellt. Dies erforderte eine Vergrösserung der
(rüterhallen und eine Erweiterung des Hauptgebäudes.