XXV
des sechzehnten Jahrhunderts, der aus der zuströmenden
Gelehrsamkeit sich das Taugliche herausnahm, unter den
oft kläglichen Zerwürfnissen der Geistlichkeit fest blieb
und seine einfache, schlichte Natur wahrte und in dem
hereinbrechenden Elende der Zeit stark, mutig und ge—
sund ausharrte, am einfachsten und schönsten dargelegt.
Die stürmische Hast Ulrichs von Hutten ist bei Hans
Sachs durch eine milde Rlarheit aufgewogen; er bindet
mit keinem an, wird nur für sich selbst mit dem Gegner
fertig. Der oft spielende, oft haltungslose Ton Murners
wird durch eine sich stets gleichbleibende, naive Heiterkeit
ersetzt. Luthers Inbrunst hat der schlichte Handwerker
nicht, aber an Tiefe und Innigkeit stehen seine Kirchen—
gesänge keiner Kirchenpoesie jener Zeit nach. Was ihm
an didaktischer Tiefe gebricht, hat er an Klarheit und
frischer Darstellung reichlich eingebracht. Seine dra—
matischen Arbeiten, zu denen er die Stoffe schon früher
aus der alten deutschen Sagenpoesie wie aus dem Alter—
tum und der unmittelbaren Gegenwart entlehnte, sind,
was die ernsten anlangt, von geringerer Bedeutung, als
manche gleichzeitige, z. B. die Rebhuns; die heiteren
dagegen, die Fastnachtsspiele und Schwänke, sind mit
keinen andern zu vergleichen. Neben Hans Sachs zu
stellen würde nur Fischart sein, der aber, wenn auch an
Beweglichkeit des Geistes und Kunstgewalt der Sprache.
überlegen, an Heiterkeit gleich, doch an Umfang der
Formen und an Mäßigkeit des Inhalts weit unter dem
angelehrten Nürnberger Handwerksmann stebt“
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Als die Kunde von der welterschütternden Tat des
Augustinermönches wie auf Flügeln der Windsbraut
durch die Länder fuhr und alle Gemüter aus Schlaf
und Traum gewaltig aufrüttelte, hier Schreck und Ent—