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Die Privat-Realgymnasialkurse werden von der Stadt unterstützt durch unentgeltliche
Überlassung der benötigten Schulräume nebst Reinigung, Beheizung, Beleuchtung und Ein—
richtungsgegenständen im Anschlage zu 2882 (2450) A. Die Lehrer an den höheren Mäd—
chenschulen sind verpflichtet, innerhalb ihres Pflichtstundenmaßes unentgeltlich Unterricht
zu erteilen.
An Stelle dieser Privat-Realgymnasialkurse tritt eine sechskursige städtische Real—
Gymnasialabteilung, von der der J. Kursus bereits im Schuljahre 1912,13 errichtet wurde
Bauschule. Über die Umwandlung der städtischen Baugewerkschule in eine Bau—
schule nach der neuen Schul- und Dienstordnung für die Bauschulen im Königreich Bavern
vom 31. August 1910 siehe Verwaltungsbericht 1910 S. 350 ff.
Im Schuljahre 1911/12 fand eine Schlußprüfung nicht statt, weil kein fünfter
Kursus vorhanden war, wie bereits im vorjährigen Bericht mitgeteilt wurde.
Die schulordnungsgemäße Aufnahmeprüfung in den J. Kursus fand am 15. Oktober
1912 in der Aula statt. Ihr unterzogen sich 38 Prüflinge, von denen 26 die Prüfung be—
standen. Mit Rücksicht auf jene Prüflinge, welche nicht bestanden hatten, wurde bestimmungs—
gemäß auf die bayerischen „Meisterschulen für Bauhandwerker“* in Aschaffenburg, Bamberg,
Frankenthal, München und Traunstein aufmerksam gemacht. Von den 12 nicht genügend
befähigten Prüflingen traten 11 in den Vorkursus der Schule ein.
Zu dieser Aufnahmeprüfung war von dem Kgl. Staatsministerium der Rektor des
Kgl. Realgymnasiums in Nürnberg, Oberstudienrat Dr. Zwerger als Kommissar und
Vorsitzender bestellt worden. Der Prüfungskommission gehörten außer dem Direktor der
Bauschule noch vier Lehrer der Anstalt, Bräutigam, Riegel, Seitler und Tröltsch, an.
Die Schüler des Vorkursus 1911,/12 waren bereits am Schlusse des Semesters ge—
prüft worden; von ihnen haben 44 die Prüfung bestanden. Von diesen hatten 43 auch die
übrigen Aufnahmebedingungen erfüllt und traten in den diesjährigen J. Kursus ein.
Ein Schüler, der die zwei Kurse einer bayerischen Meisterschule durchgemacht hatte,
vurde zur Aufnahmeprüfung in den II. Kursus zugelassen. Er trat, nachdem er diese ohne
Erfolg abgelegt hatte, in den J. Kursus ein.
Es waren vorhanden 45 (47) Klassen mit 1039 (1137) Schülern; außerdem die
nechanische Werkstätte mit 5 (5) Lehrlingen im Sommer- und 5 (5) Lehrlingen im Winter—
halbjahr.
Durch die Gründung des Kgl. Technikums Nürnberg wurde dem Stadtmagistrat die
Frage nahegelegt, ob die Weiterführung der mit der Bauschule verbundenen Maschinen—
abteilung noch gerechtfertigt sei. Nach Anhörung einer Reihe von Großindustriellen und
Autoritäten des Maschinenbaues und im Einvernehmen mit der Kgl. Regierung von Mittel—⸗
franken kam der Stadtmagistrat zu dem Beschluß, die Maschinenbauschule und die mit ihr
verbundene Lehrwerkstätte aufzuheben, selbstverständlich aber die zur Zeit die Schule be—
suchenden Schüler ordnungsgemäß durch die vier Kurse hindurchzuführen.
So ergab sich, daß im Sommersemester 1911 der zweite und der vierte Kursus, im
Wintersemester 1911/12 nur noch der dritte Kursus zu führen waren, während im Sommer—
semester 1912 dieser dritte Kursus als vierter zum Schluß gebracht wurde. Neuaufnahmen
haben nicht mehr stattgefunden.
Somit hat die 1884 als Schlosserfachschule gegründete und im Jahre 1893 in die
Maschinenbauschule umgewandelte Abteilung nach fast 80 jährigem ersprießlichen Wirken
ihre Tätigkeit beschlossen. Es fehlte nie an anerkennenden Urteilen über die aus der
Maschinenbauschule hervorgegangenen Techniker, insbesondere von seiten der hiesigen Groß—
industrie. Die Nachfrage nach ihnen war stets sehr groß, und sie konnten deshalb sowohl