Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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J. Cramer ernannt. Inzwischen hatte das inspizierende und referierende 
Mitglied der polytechnischen Lehranstalt, Johannes Scharrer, 
im Benehmen mit dem J. Bürgermeister Dr. Binder, in einer 
ausführlichen Darstellung die Gesichtspunkte niedergelegt, von welchen 
diese wichtige Angelegenheit überhaupt und insbesondere mit Rücksicht 
auf die örtlichen Verhältnisse zu beurteilen sei. Diese Denkschrift, 
welche darin gipfelte, daß das Gymnasium und die höhere Bürgerschnle 
in ihrer Integrität erhalten bleiben sollten, bildete die Grundlage der 
Beratung, als Donnerstag am 2. Mai die gemischte Kommission, zu 
der das Gemeindekollegium seinen J. Vorstand Konsul. v. Königsthal 
und den Dr. med. Merkel abgeordnet hatte, im Amtszimmer des 
s. Bürgermeisters zu einer Sitzung zusammentrat. Die Schulkommission 
war durch den Inspektor Lösch und Pfarrer Michahelles vertreten. 
Außerdem waren noch beigezogen Gymnasialrektor Dr. Roth, Sub— 
rektor Dr. Lochner, Direktor Dr. Mönnich und der Stadtkommissär 
Faber. 
Eine vollständige Einigung wurde leider nicht erzielt; namentlich 
waren die Stimmen über Aufhebung der höheren Bürgerschnle und 
Verschmelzung derselben mit der neuen Kreisgewerbschule geteilt; doch 
waren alle darin einig, daß das Gymnasium in seiner Integrität 
erhalten bleiben sollte, und daß das Aufgehen der höheren Bürger— 
schule in die Kreisgewerbschule nur unter gewissen Vorbedingungen ge— 
stattet werden könne. 
Inzwischen war auch die Direktion der polytechnischen Schule 
durch Regierungsreskript vom 9. April aufgefordert worden, die erfor— 
derlichen Einleitungen zum Vollzug der Ministerialinstruktion vom 
26. März zu trkffen. 
In einem ausführlichen Bericht, der in den Hauptpunkten mit 
der Denkschrift zusammentrifft, welche in der Sitzung vom 2. Mai zur 
Vorlage kam, unterwirft Johannes Scharrer die erlassene Instruktion 
einer rückhaltslosen Kritik. 
„Es zeigen sich schon bei dem ersten Schritt,“ schreibt er, „von 
allen Seiten so große und zahlreiche Schwierigkeiten und Hindernisse 
in der Vollziehung dieser allerhöchsten Verordnung, daß die Direktion 
sich veranlaßt sieht, hierüber zuvörderst zu berichten; zu diesem Ende 
hält sie sich verpflichtet, darzulegen, daß 
1. die Kombinierung des Unterrichts der Gewerbschulen und der 
Gymnasien, 
2. die unbedingte Verwandlung der höheren Bürgerschule in eine 
Gewerbschule, resp. die Aufhebung der ersteren,
	        
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