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hinter dem Ladentisch zu stehen. Einzelne talentvolle, strebsame Jüng⸗
linge holen wohl das Versäumte nach; aber die meisten wollen und
können nicht mehr. Und wenn auch viele von diesen in kleinen Ver—
jältnissen einen ehrbaren Namen bewahren und sich glücklich fühlen
im engen Kreise, so geraten doch andere auf Abwege und bilden für
den ganzen Stand eine große Gefahr.
Einsichtsvolle Männer haben daher auch schon längst erkannt,
daß für den angehenden Kaufmann der Schwerpunkt nicht vorwiegend
in die Lehrzeit, sondern in die Schulzeit fällt. Verkürzung der Lehrzeit
uind Verlängerung der Schulzeit, wie sie an der Handelsschule und an
den Realschulen besteht, ist daher die unabweisbare Forderung unserer
Zeit; denn eine gründliche Geistesbildung ist für den Kaufmann unsrer
Tage nicht bloß wünschenswert, sondern unerläßlich; seine sociale
Stellung fordert dies mit absoluter Notwendigkeit.
Daher sollte es auch nicht bloß Sache des Einzelnen sein, ob er
eine Schule absolvieren wolle oder nicht; der ganze Kaufmannsstand
st dabei aufs höchste interessiert.. Von ihm muß und von ihm kann
allein hier fördernd eingegriffen werden. Kein Kaufmann im wahren
Sinne des Wortes sollte einen Lehrling aufnehmen, der nicht das
Zeugnis der Reife vorlegen kann. Einer allein kann hier keine Wand⸗
ung schaffen. Veraltete Formen zu brechen gelingt nur einem Vereine
gleichgesinnter Berufsgenossen.
Und sollte es nicht Sache der Handelsvorstände sein, dieser Frage
aäher zu treten? Oder ist eine langjährige Lehrlingszeit so unbedingt
notwendig, daß sie nicht zu Gunsten der wissenschaftlichen Vorbildung
berkürzt werden könnte? Wird ein junger Mensch, der gründliche
Schulkenntnisse besitzt, nicht leichter und schneller das rein Praktische
sich aneignen, als einer mit ungenügender Schulbildung? Bringt die
Lehrlingszeit in allzufrühem Alter, namentlich bei den geänderten Ver—
hältnissen, wo der Lehrling nicht mehr Glied der Familie ist, nicht
zroße sittliche Gefahren? Ist es daher nicht ratsam, die Lehrzeit erst
dann beginnen zu lassen, wenn der Jüngling einen gewissen Halt in
sich selber gewonnen hat, so daß er der Verführung nicht mehr so
leicht erliegt? Oder glaubt man, daß diese Gefahren gering zu achten
seien? Gerade in unserer Zeit, in welcher die Konkurrenz und der
Interessenkampf überall hervortritt, wo der Kampf ums Dasein viele
nicht allzu wählerisch in ihren Mitteln sein läßt, ist die Charakter—
bildung für den Kaufmann notwendiger als je geworden.
Geistes- und Charakterbildung sind die Forderungen, die immer
energischer an den Kaufmannsstand herantreten. Diese Erkenntnis hat
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