Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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Am 25. September 1878 wurde endlich durch Beschluß des 
Reichskanzleramtes die städtische Handelsschule definitiv unter die Lehr— 
anstalten aufgenommen, welche zur Ausstellung giltiger Zeugnisse über 
wissenschaftliche Befähigung für den einjährig freiwilligen Dienst im 
deutschen Heere berechtigt sind. 
Diese Errungenschaft verdankt die Anstalt neben den städtischen Be— 
hörden dem Rektor Dr. Hopf, der nicht abließ, die Rechte für die Schule zu 
fordern, welche den Bedingungen entsprachen, die man ihr auferlegte. 
Damit war für die städtische Handelsschule eine Zeit ruhigerer Ent— 
wicklung gekommen. Wenn auch die Wellen sich noch nicht sofort 
legten, wenn auch ihr Ausbau und ihre innere Einrichtung noch nicht 
»ollendet waren, so konnte sie doch hoffen, durch stetige Erweiterung 
und Vervollkommnung des Unterrichts sich auf eine Höhe zu erheben, 
daß sie Nürnberg zur Ehre gereiche. 
Daß zur Erreichung dieses Zieles viel geschehen müsse, daß ein 
Zusammenwirken aller Kräfte notwendig sei, das erkannte niemand 
besser, als der langjährige Leiter der städtischen Handelsschule, der ihr 
fast 37 Jahre seine Kräfte gewidmet, der mit ihr gute und böse Tage 
zesehen, ruhige und stürmische Zeiten erlebt hatte, und gern mit ihrem 
0jährigen Bestand sein 50jähriges Lehrerjubiläum gefeiert hätte; aber 
seine Körperkraft, die er sich lange ungeschwächt erhalten hatte, war 
geschwunden. Sein Wunsch sollte nicht erfüllt werden; sein Tagewerk 
war vollbracht. Am 18. August 1883 ward er durch den Tod aus 
seinem Wirkungskreis abgerufen. Sein Name wird in den Annalen 
der städtischen Handelsschule mit Ehren verzeichnet bleiben. Auch in 
der Gelehrtenwelt hat er sich durch seine Schriften ein Gedächtnis 
gestiftet, das nicht erlöäschen wird. Wie ihm schon in seinem Leben mannig— 
fache Anerkennungen zu teil wurden, von denen nur die eine erwähnt 
sei, daß ihm am 4. September 1872 von Sr. Majestät König Ludwig II. 
das Ritterkreuz J. Klasse des K. Verdienstordens vom hl. Michael 
allerhuldvollst verliehen wurde, so wird ihm auch nach seinem Tode ein 
ehrenvolles Andenken nicht fehlen. 
Im September 1883 wurde Dr. R. Hagen, Lehrer der V. Klasse, 
von den städtischen Behörden mit der Verwesung des Rektorates be— 
traut. Im Mai wurde derselbe sodann von Einem hochlöblichen Ma— 
zistrat und dem Kollegium der Gemeindebevollmächtigten zum Rektor 
der Handelsschule gewählt. 
Manche Frage harrte nun ihrer Lösung. Die K. Staatsregie— 
rung hatte eine Anderung des Lehrplans nach den von den Prüfungs— 
kommissären in den letzten Jahren gestellten Anträgen gefordert. Am
	        
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