Volltext: Geschichte der Städtischen Handelsschule in Nürnberg

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Geschäftsmann sie notwendig habe; dagegen werde dem 
mathematischen Unterricht eine Ausdehnung gegeben, 
welche dem späteren Kaufmann überflüssig sei. 
Daher sei es hier durchgehends gebräuchlich, daß alle 
die, welche sich der Kaufmannschaft widmen wollten, in der 
Handelsgewerbschule ihre Vorbildung suchten. Da aber an 
dieser Lehranstalt die oberen Klassen bis jetzt noch nicht 
ins Leben getreten seien, so hätten die aus ihr austreten— 
den Schüler nicht die gehörigen Vorkenntnisse, um an der 
hiesigen polytechnischen Schule die Vorträge über Physik 
und Chemie mit Vorteil benützen zu können, ja es würde 
selbst seine großen Schwierigkeiten haben, wollten diese 
den Unterricht in der Kreisgewerbschule mit anhören. 
Aber auch abgesehen von diesem Umstande, sei es bei der 
großen Frequenz der Kreisgewerbschule und der polytech— 
nischen Schule, besonders in ihrem ersten Kurs, nicht 
wünschenswert und für den Fortgang ihrer Schüler wohl 
nicht ersprießlich, wenn die Schülerzahl durch fremde Ele— 
mente eine Vermehrung erführe. 
Auch möchte in Erwägung zu ziehen sein, daß die frag— 
lichen Unterrichtsfächer an einer Handelsschule nach einer 
andern Richtung und in einem andern Umfang zu lehren 
sein dürften als an rein technischen Lehranstalten.“ Dieses 
Gutachten, das mit rückhaltloser Offenheit die Sachlage klarstellte, 
hatte jedoch eine Folge nicht. 
Selbst der von Dr. Hopf am 14. Juni 1848 vorgelegte und 
in 4 Kommissionssitzungen beratene Lehrplan kam nicht, wie doch be— 
stimmt war, im Schuljahr 1849/50 zur Einführung. Statt dessen 
wurde ein mangelhafter provisorischer Lehrplan eingeführt. Nur das 
Schulgeld war inzwischen erhöht worden, um größere Mittel zu einer 
durchgreifenderen Reorganisation zu erhalten. Inzwischen aber mehrten 
sich die Klagen besonders über den mangelhaften französischen Unter— 
richt. 
Das Gemeindekollegium ergriff daher von neuem die Initiative, 
indem es am 5. November 1850 den Antrag stellte: „Es wolle ein 
verehrlicher Magistrat, da die K. Regierung auf die früheren 
deshalb gemachten Vorschläge einzugehen nicht für gut be— 
funden habe, die Reorganisation schleunigst wieder in die 
Hand nehmen und zu erwirken suchen, daß die Anstalt sich 
mit Beginn des nenen Schuljahrs derjenigen Vervollkomm—
	        
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