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im Auslande lebenden Kaufherrn für seine Heimat. In lebensgrossen Figuren aus-
zeführt, macht das etwa 7 Meter lange Bild eben deshalb nicht den erfreulichen
£indruck, wie die in kleinerem Maßstabe gehaltenen Malereien des Brügger Meisters
gewährt aber dafür durch den Inhalt seiner Darstellung, vornehmlich auch wegen
der für die Musikgeschichte der Niederlande mannigfach wichtigen Instrumente in
den Händen der Engel, ein ungewöhnliches Interesse. Eine grosse Photographie
des Altarbildes, welche in der genannten Schrift des Autors reproduziert ist, lag dem
Kongresse vor. ;
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Kurze Mitteilung des Herrn Dr. Georg Galland- Berlin über
das Rijksarchief im Haag als Quelle für die Niederländische
Kunstforschung.
Meine geehrten Herren!
Das Reichsarchiv im Haag enthält im wesentlichen und soweit es, nach
meinem Dafürhalten, für die Niederländische Kunstforschung von Interesse ist: die
umfangreichen Akten der Staaten Generaal, der Heerenstaaten von Holland und
Westfriesland, und zu dieser grossen Hinterlassenschaft kommen noch die Urkunden
einiger anderer Behörden, Akten von minderer Bedeutung. In letzterer Zeit ist
der Bestand des Reichsarchivs durch Schenkungen und Ankäufe auf Auktionen in
erheblicher Weise vermehrt worden. Ich erinnere bloss an zwei Beispiele, die mich
persönlich interessiert haben, an das Hausarchiv der Familie Wassenaar-Obdam und
an Bestandteile der Sammlung Mazel, die im Jahre 1887 im Haag versteigert
wurde. Auch darf hier nicht übersehen werden, dass sich die Papiere der oranischen
Domänen - Verwaltung im Besitz des Archivs befinden. Was sich sonst auf die
Persönlichkeiten der Oranier bezieht, findet sich im königlichen Hausarchiv, das
aber leider gegenwärtig so gut wie unzugänglich ist. Um so günstiger sind die
Benutzungsverhältnisse im Reichsarchiv, das sich vorzüglicher Oberleitung und wohl-
unterrichteter, gefälliger Beamten erfreut.
Bisher sind die reichen Sammlungen dieses Archivs für kunstwissenschaftliche
Zwecke nur wenig, zum mindesten nicht systematisch durchsucht worden. Was die
nolländischen Archivare mit Vorliebe benutzt haben , betrifft die ihnen unterstellten
Stadt- und Provinzialarchive, Kirchenarchive, Gildeurkunden u. dgl. m. Durch ihre
fleissigen Veröffentlichungen ist sehr viel Licht in die Künstlergeschichte Hollands
zebracht worden. Aber vom Reichsarchiv haben sie anscheinend nicht lohnende
Ausbeute erwartet. Als ich im vergangenen Sommer einige Wochen auf die Durch-
sicht dieses Archivs verwendete, wurde mir zunächst bei meiner Vorinformation
der nicht gerade ermutigende Bescheid zu teil, dass für meine speziellen Studien-
zwecke nur höchst spärliches Material zu erhoffen sei. Ich wollte zunächst zwar
aur über die vielfältigen Beziehungen von holländischen Künstlern zur Mark
Brandenburg urkundlich unterrichtet werden, aber ich gedachte, meine Studien auch
auf die übrige Kunstgeschichte Hollands auszudehnen.
Zuerst lagen mir die Resolutionen der Staaten Generaal vor, also
die Protokolle der ausführlich begründeten Beschlüsse der obersten Staatsbehörde.