Objekt: Nürnberg im Mittelalter (3. Band)

— 
* 
laus als ein frommer, gelehrter und verständiger Mann, 
der von jedermann geliebt und wert gehalten und seine 
Lehre also in viel Volks eingewurzelt ist, daß die nun bei 
denselben größeren Vorteil erwecken und bringen soll, in 
unserer Stadt geschafft hat, und demnach Gott dem All— 
mächtigen und Eurem heiligen Orden zu Ehren, uns zu 
Gefallen und den unsrigen zu besonderem hülflichen Trost 
die Wege und Mittel vornehmen, daß derselbe Doktor 
Wenzeslaus noch zur Seit nicht von unserer Stadt abge— 
sondert, sondern nach Ausgang der jetzt vor Augen befind— 
lichen Sterbeläufte, da wir gemeldeten Doktor gern und 
mit Willen an einem andern Orte leiden mögen, wiederum 
hierher verordnet werde; daran geschieht ohne Zweifel Gott 
Cob, uns annehmlicher Gefallen und den unsrigen eine beson— 
dere tröstliche Freude, die wir auch um Euer Ehrwürden und 
Würden mit allem Willen gerne verdienen wollen“.?0) Wie 
wir wissen, vermochte das Kapitel dem Wunsche der Reichs— 
stadt nicht zu willfahren. Allein Linck hatte den Boden so weit 
bereitet, daß andere, sein Erbe antretend, den evangelischen 
Geist weiter pflegen konnten. Die alten Anhänger Wenzels 
arbeiteten fleißfig und neue geistliche Männer waren in 
seinem Geiste das begonnene Werk fortzuführen nach Kräften 
bemüht. So werden wir bei seinem ersten Besuche bereits 
jenem Osiander begegnen, der nachmals für die Reformations— 
geschichte Nurnbergs nächst Linck die größte Bedeutung 
gewonnen hat, und neben einem kleinen, aber hochgebildeten 
Häuflein emsiger Lutherfreunde auf Kanzel und Katheder 
finden wir bald die beiden Propsteistellen — die zu St. 
Lorenz durch Pömer, die zu St. Sebald durch Besler — 
mit entschiedenen Martinianern und direkten Schülern des 
großen wittenberger Meisters besetzt.?“) Dazu kam Wenzel
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.