Metadaten: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

— 173 — 
Thalungen abgelagerten jüngsten Bildungen der Neuzeit und den Alluvionen, 
welche wie die so überaus wichtigen Torfmoore und die Kalktuffabsätze 
noch unter unseren Augen andauernd sich fortbilden, schliesst sich die lange 
Reibe der an der Zusammensetzung des Erdbodens und seines Untergrundes 
beteiligten Mineralmassen unseres Landes ab. 
Eine besondere den Bergbehörden beigeordnete geognostische Anstalt 
des Königreiches besteht seit 1851; diese besorgt die geognostischen Auf- 
nahmsarbeiten, welche zu %/steil des Landes durchgeführt in 12 grossen 
geognostischen Karten und 3 Bänden erläuternden Textes erschienen sind 
und dem Publikum auf buchhändlerischem Wege zugänglich gemacht wurden.‘‘ 
Wir reihen hieran einen kurzen Ueberblick über die Haupterzvor- 
kommnisse in Bayern in der Reihenfolge der in Gruppe IX vorgeführt ge- 
wesenen Metallwaren. 
Wenn auch die geognostischen Grundlagen für alle Erzvorkommnisse 
in Bayern vorliegen, so finden sich mit Ausnahme der Eisenerze nur selten 
und im geringen Masse Erzvorkommnisse für die abbauwürdige Gewinnung 
und hüttenmännische Zugutemachung anderer Metalle. 
Gold findet sich in Bayern nur in verschiedenen Flüssen als feiner 
Sand, aus dem es durch sorgfältiges Waschen gewonnen wird. Im Jahre 
1881 betrug das gewonnene Waschgold 0,2495 ZPfd. im Werte zu 326 M., 
sonach eine kaum nennenswerte Quantität. Die Goldgewinnung aus den 
goldhaltigen Antimonerzen zu Brandholz bei Goldkronach auf metallurgischem 
Wege ist aufgegeben. 
Silber wird in Bayern nicht gewonnen; in früheren Jahren wurden 
silberhaltige Fahlerze aus dem ehemals (bis 1866) bayerischen Bergbaue 
der Enklave Kaulsdorf bei Saalfeld nach Freiberg zur Zugutemachung 
verkauft. 
Kupfer wurde im 14. Jahrhunderte auf dem Kupferhammerwerke 
Bodenmais aus dort gewonnenen Kupfererzen erzeugt, 1522 wurden Boden- 
mais und Lam im bayerischen Walde (altberühmte Bergbaue) freie Berg- 
städte; die goldene Adlerhütte erzeugte Kupfer in Oberfranken aus den 
dort gewonnenen Kupfererzen im Uebergangsgebirge, wie solche noch bis 
Mitte dieses Jahrhundert auf der Friedensgrube bei Lichtenberg in Ober- 
franken im Uebergangsgebirge auf Spatheisenstein-Gängen nesterweise vor- 
kamen, abgebaut und zur Kupfergewinnung nach Freiberg in Sachsen ver- 
kauft wurden. 
Blei- und Zink- (Galmei-) Erze wurden nachweislich der Verleihungs- 
Urkunde Wilhelm V. an Adam Reutter in Inzell vom 12. Mai 1585 schon 
von jener Zeit an im Rauschenberge bei Inzell, dann aber auch seit 1586 
im Stauffen bei Reichenhall und Schnappen bei Marquardstein abgebaut und 
stand die Gewinnung an Blei und Zink auf der zwischen 1676—1681 er- 
bauten .‚Galmeibrenn- und Schmelzhütte‘‘ von da an in Voller Blüte bis
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.