Private und kommunale Bestrebungen zur Hebung der
gewerblichen Bildung in Nürnberg vor Errichtung der
Gewerbschulen.
[)"RCH die gewerblichen und kommerziellen Krisen um
die Jahrhundertwende wurde keine Stadt Bayerns mehr
geschädigt als Nürnberg, vom Mittelalter her die bedeutendste
Industriestadt des südlichen Deutschlands. Der treffliche
Johann Jakob Schnell, der weitblickende, rastlos für die
Interessen seiner Vaterstadt arbeitende Grosskaufmann, lässt
sich darüber in einer Eingabe an den Magistrat vom
5. Dezember 1821 also vernehmen: „Durch das Zusammen-
treffen einer Menge unglücklicher Ereignisse hat die Industrie
von ganz Deutschland, insbesondere unserer guten Stadt
unendlich gelitten. Ein so viele Jahre andauernder, alles
zerstörender, unglücklicher Krieg, die Verbote und hohen
Besteuerungen unserer Fabrikate durch unsere umgrenzenden
grossen Nachbarstaaten, ihre trefflichen Institutionen, die
industrie in solchen zu heben, hat alle früheren Absatzplätze
ıns entrissen. Während wir so nach aussen alle unsere
Erwerbszweige verloren, wurden wir im Innern durch Ueber-
schwerhmung ‚fremder Fabrikate vernichtet, und so sanken
wir mach: und nach so weit von unseren früheren glücklichen
Verhältnissen herab,..dass wir uns am Abgrund der Ver-
zweiflung sehen, 1>LEin-Brwerbszweig mach... dem andern
versiegte, aller Mut; Yeder: Unternehmungsgeist sank, ‚und
behindert, in unsern Entwickluhgen mit der Zeit fortzuschreiten
müssen wir in solcher untergehen.“
So tief aber auch der alten Noris Fall, so kraftvoll
waren auch die Anstrengungen, die sie machte. um der