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Und diesen Enkeln, glücklicher als wir,
Vererb' ich dieses Wappen als Panier.
Als Ritter schütz' er sie — der Schild von Erz
Vor dreien Feinden waffne er ihr Herz:
Vor Hochmuth, Armuth, Kleinmuth und dergleichen.
Will nicht die Welt sofort den Lorbeer reichen.
Und jetzt, mein Kaiser, lasset's Euch gefallen
In diesem kleinen Haus, das Ihr geweiht.
Den Becher bring' ich Euch in diesen Hallen
Auf Deutschlands Größe, Deutschlands goldne Zeit.
Ich weiß es heut, ich lebte nicht vergebens,
Heut ist der schönste Festtag meines Lebens!
Maximilian (dn Pokal nehmend). Die Schüler kommen
zurück.
Gern thu' ich Euch, mein alter Freund, Bescheid
Euch selber wag' ich kaum noch zu besingen,
Denn Euren Namen kränzt Unsterblichkeit.
Doch unsrer alten Freundschaft will ich's bringen.
Auf daß man einst nach vielen hundert Jahren,
Wenn wir in Ehren längst dahingefahren,
An Euch und uns mit Liebe noch gedenke
Und Euren Werken ewige Ehrfurcht schenke. —
Drauf stoßet an. Nun laßt die Schüler auch
Ihr Liedlein singen, aber dann Ihr Herrn
Folgt mir zur Burg. Nach altem Kaiserbrauch
Bewirth' ich Euch in meinem Hause gern.
Ihr Alle seid willkommen uns in Gnaden,
Auch Ihr, schöne Frau Agnes, seid geladen,