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Glockenton.
Gut. Abends denn. Frau Meist'rin Gott befohlen.
Kommt fort. Da steht man wie auf Kohlen! —
(Die vier Schüler gehen ab.)
Fr. Finkenei.
Laßt nur die Strolche gehn. Kein gutes Wort!
Kein Trinkgeld! Mit dem Besen jagt sie fort! —
Merkt auf mein Wort und wahret Eure Würde,
Ich kenn' ja Eure Sorgen, Eure Bürde. —
Ihr seid ein junges Blut, noch schön und frisch,
Dazu solch Jammermann, kalt wie ein Fisch. —
Habt Eure Augen, Eure Ohren offen:
Da wird erfüllt noch manches Hoffen.
Ich bin 'ne alte Frau und fromm, Gott weiß;
Doch wenn man sieht — daß Dich das Mäuslein beiß'
Ich sag' Euch nur: er redet von Euch schlecht
Und malt geheime Bilder. — Ist das recht?
Fr. Agnes.
Wahr ist es, was Ihr sagt.
Fr. Finkenei.
Noch mehr ist wahr!
Denn schnöde Untreu übt er offenbar.
Drum merkt mein Wort. Ihr seid an nichts gebunden,
Verdient noch wahrlich bessere Stunden. —
Da ist ein Fremder hier, neu angekommen,
Hu, wie ihm neulich seine Augen glommen!
Als er Euch in der Sebaldskirche sah.
Ein schöner, schmucker Bursch, scheint aus Italia.