Metadaten: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

42 
Nerven- und Geisteskrankheiten Halt gemacht, sondern auch Bethätigungen 
anormaler psychischer Anlagen jeder Art berücksichtigt, also alle sogen. 
hereditären Stigmata hineinbezogen. Es ist ja nur allzubekannt, in wie ver- 
schiedenen Formen sich die nervöse Disposition oftmals in ein und derselben 
Familie äussern kann. In diesem ‚Sinne darf man keinen Anstand nehmen, 
z. B. die einfache Migräne mit der genuinen Epilepsie in eine Reihe zu 
stellen, die Hysterie, die Excentricität, die Bizarrerie und die Geisteskrankheit 
zusammen zu nennen, den Affektmörder und den Raubmörder, den Minder- 
begabten und den Idioten, den moralisch verkommenen Vagabunden und den 
Selbstmörder, den Stotterer und den schwer Gehirnkranken und alle diese 
zusammen in eine Kategorie zu bringen; ja selbst die geniale Veranlagung 
wird von manchen Autoren dazu gerechnet, ı. weil sie schliesslich auch 
etwas anormales darstellt, 2. weil man relativ oft beobachtet haben will, dass 
‘zenies gerade aus hereditär nervös belasteten Familien hervorgehen, 
Auch unseren Patienten könnte man als das Genie seiner Familie be- 
zeichnen. Denn während es sonst keinem Mitglied der Familie gelungen ist, 
»etwas aus sich zu machen«, ist unser Patient, aus den ärmlichsten Ver- 
hältnissen hervorgegangen, ohne ordentliche Erziehung, doch aus dem Niveau 
des einfachen Taglöhners herausgetreten und hat es zu einem angesehenen 
Subalternbeamten im städtischen Dienst gebracht; man hielt ihn für besonders 
fähig und betraute ihn deshalb gern mit schwierigen Aufträgen, bis er er 
krankte und seiner dreifachen Belastung, der Tuberkulose, dem Potatorium 
und der nervösen Degeneration erlag. 
Gehen wir nun seinen Stammbaum durch: 
Sein Vater, der selbst an Tuberkulose gelitten, ein Trinker war und an 
einem Gehirnleiden gestorben ist, hatte 16 Kinder, von denen 12 todtgeboren 
oder früh gestorben sind, und von den übrigen 3 Geschwistern unseres 
Patienten ist eine Schwester mit 7 Jahren an Tuberkulose zu Grunde ge- 
zangen, ein lebender Bruder leidet an dieser Krankheit, der sein Kind bereits 
zum Opfer gefallen ist, und sein dritter Bruder ist als Trinker bekannt; auch 
dessen Kind ist der Tuberkulose Jung erlegen (Vererbung vom Grossvater auf 
den Enkel mit Ueberspringung des Vaters). 
Die 4 Onkels unseres Patienten sind sämmtlich Potatoren und mit Aus- 
nahme des ältesten tuberkulös gewesen. 
Unter den Nachkommen des letzteren finden wir aber die Tuberkulose 
bei einem seiner 2 Enkelkinder wieder; eine kinderlose Tochter trinkt und ist 
liederlich. Der zweitälteste Onkel hat einen Selbstmordversuch gemacht und 
hat im Armenhause durch Tuberkulose geendet. Das Potatorium hat er auf 
seine 5 Söhne vererbt. Von diesen 5 Söhnen sind ferner 2 tuberkulös ge- 
wesen. Der älteste Sohn war ein Raufbold, der, 26 Jahre alt, in einem Streit 
erstochen worden ist; der zweite lebt als Trinker, es wird ihm nachgesagt, 
dass er stiehlt; der dritte hat sich, wahrscheinlich mit Vorsatz, aus dem 
Fenster gestürzt und ist durch die Folgen des Sturzes verendet, der vierte 
ist, 41 Jahre alt, an Tuberkulose zu Grunde gegangen, er war ein Vagabund 
dt 
wurde 
Eadlich 
VeuenC 
gs Le 
die ME 
itten 4 
hinter 
Tochter 
vieder 
E 
ause | 
j Töch 
ohne 
hielt Wi 
Inden ' 
E 
Ffm 
F 
ei der 
heit un 
Antfern 
X 
rasslic 
mit ner 
hat, ur 
astung 
cher 
Stamm’ 
vor Ar 
lAanan
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.