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einem Knotenpunkte umzugestalten, die äußere Laufergasse auf—
zulassen, die dort und in der Hirschelgasse schon gekauften Häuser
wieder zu veräußern und den Höuserstock zwischen vorderer und
hinterer Beckschlagergasse wenigstens an den engsten Stellen der
hinteren Beckschlagergasse zu kassieren.
Wir kommen nun zu einem neuen Abschnitt unserer Betracht⸗
ungen für den Ankaufsfall. Es können nämlich an dieser Stelle
in den Bereich der Erörterung solche Unterfragen nicht gezogen
werden, welche auf die größere oder geringere Zweckmäßigkeit der
einzelnen internen Betriebsdispositionen namentlich in Hinsicht
darauf Bezug haben, ob eine Linie mit durchgehenden Wagen
betrieben werden, oder deren Verkehr nur durch Benützung ge—
eignetst gewählter Umsteigestellen begünstigt werden soll, oder
welche von zwei konkurrierenden Routen den Vorzug des direkten
Wagens verdient, d. h. die beste effektive Ausnützung per
Waägenkilometer, bezw. wegen der verschiedenen Wagen—
größen und der Verwendung von Anhängewagen per je einen
Personenplatz-Kilometer, als genauere rechnerische Einheitsgröße,
herspricht, und ob diese oder jene Strecke berechtigt erscheint, von
mehr als einer Betriebslinie, d. h. von zwei oder dreien befahren
zu werden, und anderen Dingen mehr.
Einen Anhaltspunkt zu Vergleichen in diesem Sinne gibt
3. B. die Strecke „Hallerthor, Plärrer“. Auf derselben verkehren
seit 1882 die Wagen der „grünen“ Linie, seit 1898 sind die der
blau⸗weißen“ Linie hinzugekommen, und jetzt wären noch die
Wagen der Linie III „Marfeld, Neuthorgraben, Plärrer“, jener
verkappten“ Lieblingstrace der städtischen Bauabteilung, zu er—
barten. Nachdem die Lorenzer Seite auf eine direkte Verbindung
ab Plärrer zu den Friedhöfen in St. Johannis nicht wird ver—
zichten wollen, und zwar umso weniger, als ja auch die Sebalder
Seite dahin mittelst der St. Jobster Wagen eine durchgehende
Verbindung verlangt, kann man an dem dreifachen Betrieb der
Strecke „Vallerthor, Plärrer“ kaum eine Vereinfachung
eintreten lassen. Dem entsprechend kann man konsequenterweise
auch ein Auge zudrücken, wenn sichs um Doppelfahrten zwischen
Lorenzkirche und Scheurlstraße handelt, während sich
für die Strecke vom neuen St'adt theater bis zur
Christuskirche wegen der dortigen weit stärkeren Personen—
frequenz zu allen Tageszeiten ein zwei- oder sogar dreimaliges
Befahren sehr wohl rechtfertigen ließe. Das stärkere Befahren
alter Strecken, wie es infolge des Ankaufes vielleicht überflüssiger⸗
weise stattfinden muß, falls man das alte Netz zur Basis des
neuen Netzes machen will, verteuert unter Umständen den Be—
ieb während da, wo streckenweise der örtliche Bedarf eine