Volltext: Programm für den Bau und Betrieb einer Städt. Regie-Straßenbahn in Nürnberg - Fürth sowohl ohne als mit Rücksichtnahme auf den Ankauf des alten Betriebsnetzes der Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft

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der ja auch den Titel eines Burggrafen von Nürnberg 
führt, wenn es sich um eine so interessante Passage, wie den Burg— 
bergtunnel, handelt, ein entscheidendes Wort hinsichtlich Preußens 
sprechen und damit tonangebend für die übrigen Bundesfürsten 
sein. Man darf nicht vergessen, daß König Ludwig J. von Bayern 
in gleich hochherziger Weise zugunsten der vielen Kölner Dom— 
bau Lotterien entschieden hat. Aus eigenen Mitteln allein aber 
kann Nürnberg mit seiner vorwiegenden Arbeiterbevölkerung ein 
olches Werk nicht vollbringen. Die wohlhabenden Kreise werden 
eben zu oft und zu vielfach in Anspruch genommen. Wir er— 
innern nur an ein derartiges Werk der Neuzeit, die Restaurier— 
ung der St. Sebalduskirche, an die hiesigen Kirchen-Neubauten 
überhaupt. Seitens unseres eigenen Königshauses wäre die 
wärmste Unterstützung eines solchen Projektes sicherlich zu er— 
warten. Schon die Förderung des kommenden neuen Zentral— 
bahnhofes durch unseren Prinzregenten ist ein Beweis, 
daß der hohe Herr die Begünstigung der bisher schwierig ge— 
wesenen Nürnberger Verkehrsverhältnisse selbst von Herzen 
wünscht. Hiezu kommt auch noch seine weitschauende Willens— 
kundgebung hinsichtlich einer planmäßigen Entwicklung monu— 
mentaler Bauten in den größeren Städten Bayerns. In jüngster 
Zeit hat erfreulicherweise ja auch Prinz Rupprecht in einem 
Gespräch mit Lenbach hohes Interesse an der Erhaltung eines 
einschlägigen Nürnberger Städtebildes genommen. Jedenfalls 
würde der Kunstausschuß, verstärkt durch hiesige Herren, auch 
für Nürnberg gerne mit Rat und That zur Verfügung stehen, 
wie es ja auch die Willenskundgebung des Regenten für ganz 
Bayern bekundet hat. (Mittlerweile ist bekannt geworden, daß 
der deutsche Kaiser mit unserem Prinzregenten als dessen Gast 
zur Jubelfeier des Germanischen Museums Mitte Juni hier 
eintreffen wird. Eine bessere Gelegenheit, den beiden hohen 
Herren die oben gekennzeichneten Wünsche der Stadt ans Herz 
zu legen, dürfte sich schwerlich je wieder bieten.) 
Wir würden deshalb empfehlen, zuerst einmal seitens der 
Stadt die Gesamtkosten aufstellen zu wollen und in diese (es 
geht jetzt in Einem hin) gleich die Kosten der Verkehrsverbesser— 
ungen am Weißen- und am Lauferschlagthurm, sowie die Kosten 
der Beseitigung der Häuserstöcke zwischen hinterer und vorderer 
Beckschlagergasse und zwischen dem Taubengäßchen und Metzgers— 
gäßchen in Wöhrd einzubeziehen. Das Weitere wäre die Bild— 
ung eines großen Komitees und die Gewinnung eines hohen 
Protektorates. Bedarf es denn immer erst des Projektes 
einer Bayerischen Landesausstellung in Nürnberg, um die hier— 
orts sonst schlummernden lokalpatriotischen Hräfte zu erhöhten
	        
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