Volltext: Das Irrhainfest am 3. Juli 1894 (Band 1)

Beringer mit dem Passionsblumenmotiv ersonnenen Griffe 
sich besonderen Beifalles erfreuten. 
Die Erwerbung dieser Schlüssel bedingt aber auch außer 
der Gegenleistung in landesüblicher Scheidemünze stets die 
Genossenschaft des Ordens und das theure Gelöbniß, den 
Schlüssel keinem den Ordensbund Fremden leihweise zu 
geben, ferner nach dem Eintritt in den Hain die Pforte 
wieder zu schließen und vor dem Besteigen von Charons 
Nachen das anvertraute Gut wieder in die Hände der 
Ordensvorsteher niederzulegen ohne anderes Entgelt als 
das tröstliche Bewußtsein, seiner Pflicht als treuer Ordens— 
bruder in allewege gerecht geworden zu sein. 
Gedenkkafeln. 
Wie in den altersgrauen Heldenhainen der gleich der 
bewußten blauen Wunderblume entschwundenen romantischen 
Zeit an den moosigen Stämmen der Buchen und Eichen die 
Schilde, Speere und Schwerter dahingegangener Recken auf— 
gehangen waren, pflegte auch pietätvolle Sitte die den 
sogenannten Freid-, Fried- oder Kirchhof des Irrhaines um— 
gebenden, hundertjährige Wipfel tragenden Bäume mit schlichten 
Gedenktafeln zu Ehren verstorbener besonders verdienstvoller 
Pegnesen zu schmücken. War auch dieser Liebesmale Glanz 
und Schöne schon lange dem Zahn der Zeit erlegen, falls sie 
überhaupt noch vorhanden, so bildeten die halberloschenen 
Inschriften auf Holz, Metall oder Stein noch immer den 
Gegenstand liebenden Gedenkens Seitens der Enkel, obgleich 
sie dem Pegnesischen Labyrinth eben nicht mehr zur Zierde 
gereichten. 
Ein Prachtgedanke war es, unterstützt durch der Ordens— 
genossen offene Hand, außer den durch noch vorhandene 
Gedächtnißtafeln gefeierten Blumenrittern eine weitere Reihe 
um den Orden verdienter Namen Vorangegangener in genial 
ersonnenen, von Oskar Beringer entworfenen und durch die 
im Laufe dieser Schilderung namentlich erwähnten Meister in 
Metall und Marmor ausgeführten Schilden zu verewigen
	        
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