Volltext: Hans Sachs

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iJ. Die Wittembergisch Nachtigall. 
35 
Dis ist die Ler kurz in der Sum, 
Die Luther hat an Tag gebracht. 
Des ist Leo der Bapst erwacht 
Und schmecket gar balt diesen Braten, 
Forcht, im entgiengen die Annaten 
Und wurd im das Bapstmonat lom, 
Darin er zeugt die Pfrünt gen Rom. 
Auch wird man sein Ablas nim kaufen, 
Auch niemand gen Rom Walfart laufen; 
Wirt nimmer können schatzen Gelt, 
Wirt auch nim sein ein Herr der Welt, 
Man wirt nim halten sein Gebot, 
Sein Regiment wirt ab und tot, 
So man die rechte Warheit wist. 
Darumb brauchet er schwinder List, 
Het die Warheit geren vertrücket, 
Und balt zu Herzog Friedrich schicket. 
Das er die Bücher brent mit Nom 
Und im den Luther schickt gen Rom. 
Jedoch sein churfürstlich Genat 
Christlich ob im gehalten hat, 
Zu beschützen das Gottes Wort, 
Das er dan merket, prüft und hort. 
Da dem Bapst dieser Grif was fel, 
Schickt er nach im gen Augspurg schnell. 
Der Cardinal bot im zu schweigen 
Und kunt im doch mit Schrift nit zeigen 
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440 Übergang zur Reformationsgeschichte. Immer bleibt Sachs 
bei Auslegung seines Bildes. — 441 schmecken in alter Bedeutung 
— riechen. — 442 Annaten. „Es haben vor Zeiten deutsche Kaiser 
und Fürsten verwilligt dem Babst, die Annaten auf allen Lehen deut— 
scher Nation einzunehmen, das ist die Hälfte der Zins des ersten Jahres 
auf einem jeglichen Lehen“. Luther An den christlichen Adel. Denk— 
mäler III, * S. 78. — 443 Der Papst behielt sich das Recht vor, in 
gewissen Monaten erledigte Pfründen selbst zu verleihen, und bezog da— 
durch hohe Einnahmen. S. Luther Denkm. 111,2 S. 81. — wird 
lom, lahm, geht verloren. — 445 nim, nimmer. — 447 schatzzen, 
Geld sammein, eintreiben. — 451 wist, wüßte. — 452 eine geschwinde 
List. — 453 verdrücket, unterdrückt. — 455 mit Nom, die mit 
Naͤmen genannten. — brent — verbrennt. — 458 ob, über ihm seine 
Hand gehalten, ihn beschützt. — 460 s. was Luther selbst erzählt Denkm. III. 
3SG. 48. — 461 siehe oben VB. 57. — 463 Caietan 1512 
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