Volltext: Die Schweden in Nürnberg

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saus der Witwe Schmidmayr gehörenden Hause beim Läuferthor 
ezogen. 
Der damals für eine Zierde der Stadt angesehene große 
Saal desselben, in welchem einige Jahre vorher das in der 
musikalischen Geschichte Nürnbergs berüͤhmte, von Johann Mich. 
Dilherr, Prediger zu St. Sebald, veranstaltete und von Gottlieb 
Staden, Organisten zu St. Lorenz, geleitete Konzert gegeben worden 
war, bot den geeignetsten Raum für die Hochzeitsfeier. Die 
Wohnung des Freiherrn von Praunfalk sowie die des jungen 
Ehepaares „zum goldenen Kreuz“ auf der Füll mögen ziemlich 
beschränkt gewesen sein oder Mangel an wirklich großen Räumen 
gehabt haben, wenngleich letzteres, ein noch vorhandenes, statt⸗ 
liches und hochgiebeliges Haus, eine ansehnliche Reihe von Fenstern 
auf der Längsseite zeigt. 
Aber lassen wir jetzt den Chronisten selbst sprechen. 
Am Dienstag, den vierten Juni 1650, zur Nacht 2 Uhr — das 
heißt gegen sieben Uhr abends — wurde die Braut aus ihrer 
oäterlichen Wohnung durch zwei Pauker, zwölf Trompeter, 
zwanzig Herren zu Pferde und sechs sechsspännige Wagen, 
worunter des Pfalzgrafen Galawagen war, abgeholt, in das ge— 
nannte Haus geleitet und in den großen Saal zur Trauung 
geführt. Den Bräutigam führten im Hochzeitszuge der französische 
und der kurmainzische Gesandte, die Braut der Duca d'Amalfi, 
Octavio Piccolomini und der Pfalzgraf Karl Gustav selbst. Zugegen 
varen fast alle Abgeordneten, die am Samstag vorher durch 
zwei Obersten eingeladen worden waren und vom Rathause her, 
wo sie sich versammelt, sich zum Festhause hinbegeben hatten. 
Bei der Tafel saßen Braut und Bräutigam oder vielmehr 
die jungen Gatten obenan. Zur Rechten hatten Octavio Picco⸗ 
lomini, dann der französische Gesandte und neben diesem der 
Markgraf von Baden-Durlach Platz genommen. Zur Linken 
saßen der Pfalzgraf Karl Gustav, der kurmainzische Gesandte 
und dann der Graf von Fürstenberg. An diese reihten sich auf 
beiden Seiten die übrigen Gäste, unter denen auch zwei von der 
Stadt Nürnberg abgeordnete sowie der Herr von Räkhnitz waren. 
Nach dem Mahle wurde dann ein Tanz gehalten und der erste 
Reigen mit der jungen Frau vom Ehemanne, der zweite vom 
Duca d'Amalfi, der dritte vom Pfalzgrafen, der vierte vom 
französischen Gesandten Monsieur d'Avancour, der fünfte von 
dem Markgrafen von Baden-Durlach geführt. Zwei Kavaliere 
tanzten vor und vier mit Fackeln, je zwei und zwei, hinterher.
	        
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