189
Ndon
lten,“
Vorte
hert
jese
ischen
duhe
errn
len,
—D
cht
ich
ein
eit.
em
7
on
4.
8
saus der Witwe Schmidmayr gehörenden Hause beim Läuferthor
ezogen.
Der damals für eine Zierde der Stadt angesehene große
Saal desselben, in welchem einige Jahre vorher das in der
musikalischen Geschichte Nürnbergs berüͤhmte, von Johann Mich.
Dilherr, Prediger zu St. Sebald, veranstaltete und von Gottlieb
Staden, Organisten zu St. Lorenz, geleitete Konzert gegeben worden
war, bot den geeignetsten Raum für die Hochzeitsfeier. Die
Wohnung des Freiherrn von Praunfalk sowie die des jungen
Ehepaares „zum goldenen Kreuz“ auf der Füll mögen ziemlich
beschränkt gewesen sein oder Mangel an wirklich großen Räumen
gehabt haben, wenngleich letzteres, ein noch vorhandenes, statt⸗
liches und hochgiebeliges Haus, eine ansehnliche Reihe von Fenstern
auf der Längsseite zeigt.
Aber lassen wir jetzt den Chronisten selbst sprechen.
Am Dienstag, den vierten Juni 1650, zur Nacht 2 Uhr — das
heißt gegen sieben Uhr abends — wurde die Braut aus ihrer
oäterlichen Wohnung durch zwei Pauker, zwölf Trompeter,
zwanzig Herren zu Pferde und sechs sechsspännige Wagen,
worunter des Pfalzgrafen Galawagen war, abgeholt, in das ge—
nannte Haus geleitet und in den großen Saal zur Trauung
geführt. Den Bräutigam führten im Hochzeitszuge der französische
und der kurmainzische Gesandte, die Braut der Duca d'Amalfi,
Octavio Piccolomini und der Pfalzgraf Karl Gustav selbst. Zugegen
varen fast alle Abgeordneten, die am Samstag vorher durch
zwei Obersten eingeladen worden waren und vom Rathause her,
wo sie sich versammelt, sich zum Festhause hinbegeben hatten.
Bei der Tafel saßen Braut und Bräutigam oder vielmehr
die jungen Gatten obenan. Zur Rechten hatten Octavio Picco⸗
lomini, dann der französische Gesandte und neben diesem der
Markgraf von Baden-Durlach Platz genommen. Zur Linken
saßen der Pfalzgraf Karl Gustav, der kurmainzische Gesandte
und dann der Graf von Fürstenberg. An diese reihten sich auf
beiden Seiten die übrigen Gäste, unter denen auch zwei von der
Stadt Nürnberg abgeordnete sowie der Herr von Räkhnitz waren.
Nach dem Mahle wurde dann ein Tanz gehalten und der erste
Reigen mit der jungen Frau vom Ehemanne, der zweite vom
Duca d'Amalfi, der dritte vom Pfalzgrafen, der vierte vom
französischen Gesandten Monsieur d'Avancour, der fünfte von
dem Markgrafen von Baden-Durlach geführt. Zwei Kavaliere
tanzten vor und vier mit Fackeln, je zwei und zwei, hinterher.