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„Der Herr Leutnant finden allerdings, daß Du mit dem
Esel recht hast,“ mit diesen Worten druͤckte Lund dem alten
Kameraden die Hand, „aber nur, weil Du ihn eben Herr Leutnant
anredest. Nun aber komm mit mir, wir wollen an meinem
Ehrentage schnell einen Schluck Extraguten zusammen trinken.“
Dann verabschiedete er sich von dem lachenden Rosen und
ging mit dem völlig verblüfften Hans in eine nahegelegene
Weinstube.
Lange hatte Lund freilich nicht Zeit; denn er mußte noch
einige Meldungen machen. Es war aber genügend gewesen, daß
Hans sich, vor Freude über seines alten Freundes Ehrung und
Glück, einen kleinen Spitz geholt hatte, und als Brigitte ihrem
alten Feind nach seinen Gluͤckwünschen, die diesmal von Herzen
kamen, freundlich die Hand gereicht und ihm noch ein volles
Glas gegeben, da kannte seine Begeisterung keine Grenzen mehr—
und feierlich gelobte er ihr ewige Freundschaft.
Eilfertig stampfte er sodann die Treppe hinauf, als sein
alter Waffengefährte ins Haus getreten war, um sich dem
Freiherrn vorzustellen, riß die Thuͤre nach dessen Gemach auf
ind rief mit Stentorstimme:
„Herr Leutnant Lund vom Regiment von Königsmark zu
Roß,“ und salutierte militärisch dem Kriegskameraden.
„Seien Sie mir und den Meinigen herzlich willkommen,
Herr Leutnant,“ redete Herr von Praunfalk den ob seiner
Brautfahrt doch etwas Verlegenen an, „und nehmen Sie unser
aller Glückwünsche zu Ihrer Beförderung und zu Ihrer Ver—
lobung entgegen.“
Etwas stockend brachte Lund dann seine Werbung um
Brigitte vor. Das gehöre sich so, hatte diese gemeint; denn Herr
Hans Adam sei einst ihr Vormund gewesen.
„Und gedenken Sie, lieber Lund, im Dienst zu bleiben?“
fragte der Hausherr nach Erledigung dieser Förmlichkeit.
„Nein, Herr Freiherr, nur so lange, als der Herr Pfalzgraf
hier in Nürnberg verweilen wird. Im Kriege ginge es schon,
aber zu Friedenszeiten würde ich in eine schiefe Stellung meinen
alten Kameraden gegenüber kommen, die ich lieb habe uͤnd deren
Vorgesetzten ich dann spielen sollte. Zu den Offizieren aber
ebenfalls, wenngleich sie alle den alten Soldaten freundlich als
einen der Ihrigen begrüßt und beglückwünscht haben. Endlich
aber wünscht Brigitte, in Nurnberg zu bleiben. Ich habe genug