aach Umständen nicht vor der Lüge zurück, wenn auch die Ehre des
ınschuldigen Nebenmenschen hiedurch vernichtet oder er der schwersten
Verbrechen, die er nicht begangen, bezichtigt wird, trotz des Eides u. dergl
Da zum Begriffe der Lüge gehört, dass wir uns bewusst sind, eine
Unwahrheit vorzutäuschen, so kann nicht jede Unwahrheit eine Lüge genannt
werden. Selbst beim normalen Menschen erleiden die früheren Eindrücke
Veränderungen durch Verschmelzung mit späteren, durch Erzählungen oder
Träume, durch Verwechslung mit Gelesenem u. s. w. und es kann auf diese
Weise zu Wandlungen früherer Erinnerungen kommen. Dies ist namentlich
der Fall, wenn die Vorkommnisse, an die man sich erinnern soll, in der Zeit
weit zurückliegen. Aus der Kindheit z. B. bleiben uns nur einzelne, besonders
eingeprägte Dinge reproducirbar. Bei den Kindern wird die Erinnerung
Deeinflusst durch ihren engen Gesichtskreis, Lektüre, Erzählungen, Träume
und kommen dadurch Unwahrheiten und Unrichtigkeiten zu Stande, ohne
dass wir deshalb von Lüge sprechen können. Für die Erinnerung ist haupt
sächlich bestimmend die Aufmerksamkeit, welche wir seiner Zeit einem Vor-
zange gewidmet haben und der hiebei erreichte Grad von Klarheit und
Schärfe der Vorstellung. Die Aussicht auf möglichst getreue Wiedererneuerung
irüherer Vorstellungen ist demnach um so besser, je grösser die Aufmerksamkeit
war, welche man dem ursprünglichen Vorgange zuwendete und je allseitiger
er zu dem übrigen Bewusstseinsinhalt in Beziehung getreten ist. Und um-
gekehrt wird die Gewohnheit, ungenau zu beobachten, ungenaue Erinnerungen
setzen. Wo die einzelnen Wahrnehmungen in bunter, zusammenhangloser
Folge sich aneinander reihen, bleiben sie nur in geringem Grade erinnerungs-
fähig. Die Erinnerung an Zustände hochgradiger Zerfahrenheit der Aufmerk-
z3amkeit pflegt eine ungenaue und verworrene zu sein. Ungenau beobachten
wir in gemütlicher Erregung. Deshalb wird die Erinnerung an Affektzustände
und Affekthandlungen meist eine lükenhafte sein. Die Erinnerung ist die
Erneuerung einer früheren Vorstellung, verbunden mit Wiedererkennen der-
selben als einer eigenen (Hoche). Ungezählte Wahrnehmungen werden nie
‚m Bewusstsein erneuert. Für das gesunde Bewusstsein haben die Erinnerungs-
vorstellungen von dem Erlebten besondere Eigenschaften, die sie von Gelesenem,
Geträumten, Gedachten, Gehörten unterscheiden. Jeder Gesunde kann sich
nach Umständen auf einen Zwitter von Lüge und Selbstbetrug ertappen, wie
dies 7. B. bei der Nothlüge der Fall ist, indem man nicht die ganze, sondern
nur die halbe oder eine scheinbare Wahrheit sagt. Oft ist man sich dessen
oewusst und oft betrügt man sich selbst halb und halb mit solcher Schein-
wahrheit und glaubt die volle Wahrheit gesagt zu haben. Schon beim
Gesunden können die mannigfachsten Mischformen von Lüge und Irrthum
vorkommen. — Beeinträchtigung der Erinnerung werden wir auch da zu
erwarten haben, WO zwar das Bewusstwerden der Wahrnehmungen nicht auf-
gehoben ist, wo sich aber ihre Anknüpfung an die bestehenden Vorstellungen
nur in \unvollkommener Weise vollzieht, wie dies bei der Gedächtnissschwäche
oder bei der KErmüdung der Fall ist Jeder Mensch ist bei der Erinnerung
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