30 Christliche Trost⸗Rede.
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spricht er selbsi in dem to · verß, Aber ach! was won⸗
Wch alles dieses Sehen und Hoͤren / gegen dem jenigen
sehn / was man im Himmel sihet und hoͤret Nichts /
Alel nichts / ist es; Solten wir anjetzo unserem seeligen
Kriener / das Urthen uͤber alle unsere eitle Welt: Freude
fallen und sprechen horen / ach er wuͤrde mit dem Prediger
Salomo / zu dem weltlichen Lachen recht sagen: Du bist
Eoi nd zur weitlichen Freude: Was machst du? a
bermal aus dem prediger⸗Buch im 2. v. 1. Es ist das
Liecht suß / und den Augenrecht lieblich die Soune anzu
sehen / allein das seciigste Himmels-Liecht / ist unendlich
mal suͤsser / die himmlische Freuden⸗Sonne / ist unendlich
mal lieblicher anzusehen. Doch so wenig ein sterbliches
Hug / die zeitiiche Sonne ohne Schaden und Gefahr der
Veerblendung recht ansehen kan / eben so wenig / ja noch
viel tausendmal weniger / wird es die Strahlen der ewigen
Goͤttlichen Freuden⸗Sonne / sassen und vertragen koͤnnen.
ẽine schoͤne Augen⸗ Waide ist es sonsten / um eine gruͤne
Saat ober nebiche Garten⸗ Lust 3 Die blinden Heyden
haben ein Hauffen von der Lustbarkeit der Elisaͤischen
Felder fabuuͤret; daß allda die verstorbene fromme See⸗
senmach dem Tode hinkamen / und daselbst Lust⸗weideten
und herumspazirten. Auf einer lieblichen und lustbaren
Ebene / unter vielen tausend allerhand-artigen Blumen /
schattigten Edien und annemlichsten Frucht⸗ Boaͤumen /
Iin kuͤhlen und schlancken Wasser⸗Baͤchen / von den subtile⸗
sten und kuͤhlesten Zefuͤr⸗Luͤfftlein betveget / beiwaͤhet / und
gleichsam angehauchet / in aller unzerstoͤrter Ruhe und
Zufriedenheit. Und dieses hielten sie fuͤr ihre Seelig⸗ oder
diel mehr hoͤhsie Gluͤckseeligkeit. (und was dergleichen
mehr ist. ),Es sind Fabel⸗ Possen / und laß seyn
daß ein solcher aller-⸗ anmutigster und lust⸗lieblichster
Ort / von allen erst besagten Schoͤnheiten und Lustbar⸗
kriten / fich in der Welt befande / der es doch nicht ist