Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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In den ersten T’agen noch leichte T’emperatursteigerungen, Schmerzen in der 
rechten Bauchgegend und Blasenbeschwerden, Vom 6. August an weiterer 
Verlauf ohne Störung. Heilung. 
Bauchbruch. Bandage, 
49. M. H., Tochter, 20 Jahre. Früher nie krank, bekam am 14. November 
1900 kolikartige Schmerzen im Leib und etwas Erbrechen, 
Am 15, November: Grosse Erregung, 38,5, Puls über 100, weich, Abdomen 
in toto aufgetrieben, überall druckempfindlich, nirgends Dämpfung; per vaginam 
et rectum nichts nachweisbar, Urindrang. Jede Nahrung wird erbrochen. 
Die Erscheinungen dauern den folgenden Tag in gleicher Weise an. 
F’emperatur 38,2—38,5, Puls 120; leichter Icterus. Kein Tumor. Erbrechen 
dauert fort, kein Stuhl, keine Flatus, Grosse Unruhe, absolute Schlaflosigkeit. 
Am 17. November treten auch Beschwerden beim Wasserlassen auf, Die 
Morgentemperatur 38,7. Abends 39,2, Eine am 16. November noch constatierte 
Resistenz der rechten Unterbauchgegend an typischer Stelle ist am 17. November 
nicht mehr nachzuweisen; es hatte sich vielmehr an der rechten, wie auch an 
der linken Unterbauchgegend ein stärkerer Meteorismus eingestellt. 
Am 17, Nachmittags folgendes Status: 
Gracile, aber verhältnissmässig frische Gesichtsfarbe zeigende Name. 
\thmung etwas frequent, Puls 140. Unterleib in seinen unteren Parthien leicht 
meteoristisch aufgetrieben und druckempfindlich. Die Druckempfindlichkeit 
besonders stark in der medialen Hälfte der rechten Unterbauchgegend bis 
herauf bis zum Nabel, nach abwärts bis zur Blasengegend. Sie ist aber auch 
etwas in der linken Unterbauchgegend über dem Poupart’schen Bande vorhanden. 
Untersuchung per rectum ergibt einen ziemlichen Tiefstand des Uterus; jede 
Berührung und Bewegung an der Portio sehr stark empfindlich. Auch das ganze 
Abtasten des Douglas mit der Fingerspitze sehr schmerzhaft, Eine irgendwie 
deutliche Resistenz oder Hervorwölbung ist nirgends nachzuweisen, 
18. November, früh 8 Uhr. Die Nacht auf Morphiuminjektion erträglich, 
doch war wiederholt galliges Erbrechen vorhanden und Brechreiz sehr häufig. 
Im Ganzen sieht die Kranke heute etwas verfallen aus, Puls 120, Temperatur 
38,7 (Rectum). Die Erscheinungen am Abdomen sowohl aussen, als vom Rectum 
aus die gleichen, vielleicht der Meteorismus etwas stärker, als gestern. 
Da gegen Abend der Meteorismus etwas zunimmt und auch das Erbrechen 
galliger Massen nicht nachlässt, wird die Operation beschlossen und Abends 
9 Uhr vorgenommen, 
Chloroformnarkose. 15 cm langer Bauchdeckenschnitt über dem Poupart’schen 
Bande und parallel demselben unter Verziehung der Haut nach aufwärts, Da 
durch das Peritoneum hindurch verschiebliche Darmschlingen zu sehen sind und 
nirgends Eiterung wahrzunehmen ist, wird das Bauchfell vom Beckenboden bis 
über die grossen Gefässe hinaus abgelöst, Eine an seiner hinteren Wand ganz 
nach einwärts gelegene strangartige Resistenz wird als die entzündete Appendix 
aufgefasst und deshalb an ihr das Peritoneum eröffnet. Es drängt sich sofort 
das stark geblähte Coecum, verwachsen mit der hinteren Bauchfellwand und 
umgebenden Darmschlingen in die Oeffnung vor. Bei dem vorsichtigen Lösen 
der Verklebungen strömt plötzlich stinkende, mit Eiterkrümeln untermischte Jauche 
in reichlicher Menge vor. Nachdem diese abgetupft ist, erscheint in der Tiefe 
die gangränöse Appendix. Ihre Insertion am 'l’'yphlon liegt medial von und 
über den grossen Gefässen; sie verläuft hinter dem Neum, bogenförmig nach 
oben convex, nach einwärts und abwärts und reicht mit ihrer Spitze bis unter 
die Linea innominata, also bis ins kleine Becken hinein. In ihrem basalen 
Drittel ist sie total nekrotisch, zeigt nahe ihrer Insertionsstelle eine kleine 
Perforationsöffnung und enthält Kothstein. Sie wird ausgelöst und resecirt. 
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