Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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dringt aus der Tiefe stinkender, jauchiger Eiter in mässiger Menge hervor. In 
der Tiefe der Höhle ein Kothstein, Wurmfortsatz wird nicht entfernt, Tamponade. 
Wundverlauf normal, 
Kein Bauchbruch. Kein Recidiv. 
6. M., Fabrikbesitzer, 30 Jahre alt, aus N. Im März 1898 vorübergehend 
an Verdauungsstörungen erkrankt (saures Aufstossen, Obstipation). 
Am 22. Oktober 1898 neuerdings an Verdauungsstörung nach Genuss eines 
gebackenen Karpfens erkrankt (Aufstossen, Appetitlosigkeit, kein Fieber, keine 
Druckempfindlichkeit). Geht dem Beruf nach. 
Am 24. Oktober 1898 morgens Schmerz und Druckempfindlichkeit in der 
Blinddarmgegend. Harndrang. Allgemeines Elend. 38,5° Kein Stuhl. Abends 
39,6% Zunahme der Schmerzen, Dämpfung in der Nleocoecalgegend. Kein 
Meteorismus, keine Einziehung des Leibes, 
Am 25. und 26. Oktober Steigerung der Symptome, 
Stat. praes 27, Oktober 1898. Kräftiger Mann. In der Tleocoecalgegend 
eine etwa handtellergrosse Resistenz, über der gedämpft tympanitischer Schall ist. 
Heftiger Druckschmerz daselbst; ausser Bereich des Tumors keine Empfindlichkeit 
mässiger Meteorismus, Fieber über 39,0, 
Operation: Chloroformnarkose, Flankenschnitt von der Spina a, s, beginnend, 
bis an den äusseren Rectusrand reichend, Erhebliches Oedem des Unterhaut- 
vindegewebes, der Muskulatur und der tieferen Zellgewebslagen. Peritoneum 
baucht sich stark in die Wunde vor, hyperämisch, verdickt, Vorsichtige Incision 
des Peritoneums legt das angelöthete Coecum frei. Beim Lösen der Adhäsionen 
gelangt man medial in die freie Bauchhöhle, aus der sich nichts entleert. Naht 
der Ineisionswunde des Bauchfelles; dann Ablösen desselben vom Beckenboden. 
Dabei gelangt man auf den ziemlich weit nach hinten liegenden Abscess, dessen 
Aussenwand vom Peritoneum parietale, seine vordere vom Coecum, resp. Colon 
ascendens gebildet wird, Bei der Eröffnung entleert sich hinter dem Coecum 
stinkender Eiter, dem ganz kleine Kothpartikelchen beigemengt sind, Wurm- 
fortsatz wird nicht sichtbar. Tamponade der Wunde. 
Heilung ohne Störung, nur kurzdauerndes Ieterus. 
Kein Recidiv, Kein Bauchbruch, 
7. E., Ökonomensohn, 18 Jahre alt, in R. Vor 5 Tagen plötzlich erkrankt, 
mit Leibschmerzen, Erbrechen und Fieber, Die Erscheinungen hielten dauernd 
an, insbesondere blieb die Temperatur hoch (39°, bis zur Operation, 
Stat. praes. Der Kranke macht schwerkranken Eindruck, Temp. über 39°, 
Puls klein, heftiger Druckschmerz in der lleocoecalgegend, woselbst ziemlich aus- 
gedehnte Dämpfung. 
Operation am 16. November 1898. Flankenschnitt, Subperitoneales Fett- 
gewebe entzündlich verändert. Nach Eröffnung des Peritoneums liegt zunächst 
Netz vor; dasselbe wird aus seinen Adhäsionen am Peritoneum parietale gelöst 
und nach aufwärts geschlagen. Dadurch wird eine grosse Abscesshöhle eröffnet, 
die unten von der Beckenwand, nach innen von Dünndarmschlingen, nach oben 
und hinten von dem Coecum begrenzt wird, Um das letztere ist winklig 
geknickt, ganz nach aussen umgeschlagen, der im Ganzen stark verdickte und 
geschwellte Wurmfortsatz; seine Spitze, die einige fischflossenähnliche Fettanhänge 
hat, Ist nach aussen und vorn am Coecum, resp. Colon ascendens fixiert, doch 
leicht lösbar, An der Knickungsstelle, welche ganz nach der Basis zu liegt, eine 
über erbsengrosse Perforationsöffnung. Exstirpation des Wurmfortsatzes. Tamponade 
Heilung ohne Störung. 
8. G., in den 50er Jahre stehend, in N. Am 17. Januar 1899 in Berlin 
srkrankt mit Leibschmerzen und Erbrechen, reiste am 19. Januar hierher. Es 
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