Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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Wickelkissen gehaltenen Säuglinge neben dem perniciösen Zimmerklima noch 
ausserdem bestehenden individuellen Keime mit dem Hauptmerkmal eines bis 
zu toxischen Procenten gesteigerten Kohlensäuregehaltes der Athmungsluft, 
in dem Umfang, wie die heranwachsenden Säuglinge durch häufiges Auf- und 
Ausgetragen werden sich von der sie gefährdenden individuellen Atmosphäre 
2manzipiren, sinkt auch ihre Mortalität an Darmkrankheiten, 
Die Abnahme der Sterblichkeit in Nürnberg ist somit nicht 
durch die eben erörterten socialen Faktoren (Geburtenhäufigkeit, 
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht) 
verursacht, sie ist vielmehr der Ausdruck der Verbesserung des 
Gesundheitszustandes der Nürnberger Bevölkerung und den hohen 
Opfern zuzuschreiben, welche die Stadt für die Zwecke der 5öffent- 
ichen Gesundheit gebracht hat. 
Welche Todesursachen sind nun bei dieser Abnahme der Sterblichkeit 
»etheiligt? 
Bei dieser Frage ist von ganz besonderer Wichtigkeit, dass das Material, 
welches der Betrachtung zu Grunde liegt, ein sicheres und einwandsfreies sei. 
Das ist nun in Nürnberg unzweifelhaft der Fall, Wie schon erwähnt, fehlt 
auch hier für die frühere Zeit eine vollständig vergleichbare Statistik und bis 
zum Jahre 1888 wurden z. B. noch alle Lungenkrankheiten mit Ausnahme 
der Lungentuberkulose in einer Rubrik zusammengefasst und die Meningitis 
s;implex, Hydrocephalus, chronische Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen 
zesondert in den Tabellen geführt und erst seit 1888 unter der Bezeichnung 
Gehirn- und Rückenmarkskrankheiten gemeinsam rubricirt u. a. m.; auch 
haben in dem bezeichneten Zeitraum die medicinischen Anschauungen über 
das Wesen mancher Krankheiten verschiedene Male gewechselt und sind die 
Diagnosen speciell die Todesursachen allmählich mit grösserer Sicherheit und 
Schärfe festgestellt worden. Aber der günstige Umstand, dass in Nürnberg 
n dem zu untersuchenden Zeitraum die Todesursache ausschliesslich von 
Aerzten, zumeist sogar von den behandelnden Aerzten constatirt, dass ferner 
auf Grund dieser Todesursachen das Material in dem bezeichneten Zeitraum 
stets von einem und demselben Amtsarzte nach stets gleichen Gesichtspunkten 
ınter die einzelnen Krankheitsgruppen ausgeschieden und statistisch verwerthet 
wurde, gibt uns eine Gewähr dafür, dass das Material ein sehr zuverlässiges 
ınd wohl verwerthbares ist. Aus den gegebenen Zahlen wurden stets die 
Verhältnisszahlen auf 1000 Lebende berechnet. Die Relativzahlen dagegen, 
soweit sie sich auf das Verhältniss der einzelnen Todesursachen zur Gesammt- 
zahl der Todesfälle beziehen, wurden nicht verwendet, da diese Verhältniss- 
zahlen, wie Oesterlein, Boeckh, Weyl, Oldendorf u. A. schon hervor- 
gehoben haben, einen ganz unsicheren Mafsstab abgeben und vollständig 
ınbrauchbar sind. Denn es ist klar, dass die Abnahme irgend einer Todes- 
ırsache bei solcher Berechnung einfach durch Zunahme einer anderen bedingt 
;jein kann oder es kann die Zahl einer Todesursache sich in verschiedenen 
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