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itand „die Blumengefelljchaft“, unterhalb derfelben „Alles zur
Chre des Himmels“. Die Rückjeite zeigte die fiebenfache Kohr-
(BansS-) Pfeife in einem Lorbeerkrange, dem früheren Sefellfhafts-
zeichen, defjen Sinnfprucdh „Mit Nußen erfreulich “ Sloridan in
„Melos conspirant singuli in unum“ umwanbdelte.
Daß die Pegnigjdhäfer den Palmenorden als über dem
Blumenorden {tehend betrachteten, geht daraus hervor, daß
$loridan auf die Frage, warum nicht eine goldene {tatt einer
Silbermünze gewählt wurde, erwiderte: „Daz Gold überlaffen
wir den höheren Orden; wir find Hirten und machen Beweis
von Demut und SGenüglichkeit!“ — Das Tragen der Münze ilt
nach loridans Tode wieder abgekommen.
Zu Teinen Lebzeiten mögen die Ordensverjammlungen
in dem Poetenwäldchen (auf einer Begniginfjel) nicht felten {tatt-
gefunden haben. Mach feinem Tode aber {Oheinen SGefamt-
verJammlungen, abgefehen von gelegentlidgen Zujammenfünften
im Srrhain, nur jährlich einmal abgehalten worden zu fein,
wohl deshalb, weil feine Nachfolger, Myrtill II. und Damon
der Norijche, der eine in Kraftshof, der andere in Altdorf ihren
Wohnfig Hatten und zu fehr befichäftiat waren, um oft nach
Nürnberg zu kommen.
Birlens Briefwedhfjel muß ein unglaublich großer gewelen
jein. Wir befigen auZ feinem Nachlaffe eine große Anzahl von
Päcen an ihn gelangter ZulOriften von Angehörigen aller Stände ;
von Studenten, Perfonen bürgerlichen und aDdeligen Standes,
von Orafen und Herren, von Mitaliedern des Blumen- und des
Palmenordens 20.
Bejonder8 zu erwähnen find die Briefe von feiner erjten
Chegattin Margarethe Magdalena, geb. Göring, von Frau Kathe
Megina von Sreiffenberg zu Seijened, vom Grafen von Windilch-
3räß, von Kafjfpar von Lilien in Bayreuth, Freiherrn von Stuben-
berg, Bürgermeijter Johann Georg Styrzel in Rothenburg, Stadt-
und Sandgerichtsrat Gregr, Gabriel Mejer (dem theofophiflcdhen
Schwärmer Johann Georg Sichtel tT 1710 in Amfterdam), und
vielen andern mehr.