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für die Pigmentcolonien geschaffen werden, erscheint bei der Art der Abgrenzung
als ganz besonders wahrscheinlich,
Um über die Genese der Pigmentbildung für meinen Fall ein brauch-
bares Urtheil gewinnen zu können, können diejenigen pathologischen Ereignisse
in Vergleich gezogen werden, welche viel bekanntere Typen sind, ich meine
die Pigmentation der Conjunctiva bei der Entwicklung von epibulhären
Melanosarcomen der Conjunctiva.
50 sah Greef‘) einen seltenen Fall, wo bei einem linsengrossen, rost-
arbigen Knoten am oberen Rand der Conjunctiva fast der ganze Conjunctival-
rand wie mit Tinte schwarz gefärbt erschien, ohne dass irgendwo sonst noch
VTumormassen sich gefunden haben. Derartige Befunde sind in grösserer
Anzahl bei epibulbären Sarcomen beschrieben. Die Wege, auf welchen die
Pigmentcolonien in die den Tumor umliegenden Gewebe gelangen, sind von
Hochheim *) in einer werthvollen Arbeit gezeichnet worden. Hochheim
vindicirt in einem Falle von Pigmentierung der Hornhaut den intercellulären
Saftlücken das Vermögen, das Pigment zu resorbiren und zu verbreiten, im
Falle freies resorbirbares Pigment vorhanden ist. Es gewinnt die Vorstellung,
dass das freie Pigment aus dem Tumor zwischen den Epithelien der Con-
Junctiva bis zum Limbus und von hier aus in die peripheren Parthieen der
Hornhaut gelangt ist. Er spricht den Epithelien die Fähigkeit zu, Pigment
von Aussen her aufzunehmen.
v. Michel?) vertritt in der Beobachtung eines Falles von Melanosarcom
der linken Scleralbindehaut mit ausschliesslich flächenhafter Verbreitung und
wiederholten Recidiven, welche den Eindruck von pigmentirten Naevis oder
siner diffus braunen und schwarzbraunen Fläche machen, die Anschauung,
dass es sich im gewissen Sinne um ein freies Wachsthum von Geschwulst-
elementen auf der Bindehautoberfläche gehandelt habe, dadurch, dass gelegent-
‚ich Geschwulstelemente in die Krypten der Bindehaut gelangt sind,
Aus der grossen Reihe von Beobachtungen über Melanosarcome, so von
Baumgarten, Bock, Estlander, Ewing, Fano, Gade, Giulini, Green, Junker-
nann, Kolaczek, Koeppel, Lagrange, Meighan, v, Michel, van Münster, Noyer,
Oflüger, Ph. Bull, Reid, Schulze, Seegers, Silex, Wiegand, geht die für
neinen Fall wichtige Thatsache hervor, dass die Conjunctiva für das Geschwulst-
pigment eine besondere Aufnahmsfähigkeit zeigt und häufig einen Sättigungs-
orocess mit Pigment eingeht.
Damit tritt mein Fall in ein gewisses verwandtschaftliches Verhältniss mit
den Erscheinungsgruppen der Pigmentierung der Conjunctiva bei melanotischen
Geschwülsten. Er besitzt dasselbe körnige Pigment und deckt sich in seinen
morphologischen Charakteren mit denjenigen der Pigmentcolonien der Sarcome
in der Bindehaut. Bezüglich seiner chemischen Eigenschaften ist dieses Ver-
hältniss ebenfalls ein intimes.
‘) Orth, Lehrbuch der pathol. Anatomie. Auge, bearbeitet von Prof. Dr. Greef.
‘) Zeitschrift für Augenheilkunde, Bd. VI, Heft 5.
} Festschrift zur Feier des 5ojährigen Bestehens der Physik.-medic. Gesellschaft in Würzburg.
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