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schen Jünglings und andere Ursachen ließen die deutschen
Staaten gerade in den Turnschulen den Heerd verbrecheri—
scher Absichten erblicken und darauf hin erschien das Verbot
derselben, bis sie endlich in Anerkennung ihres hohen Nu—
tzens schüchtern wieder in die Reihe der erlaubten Anstalten
eintreten durften. Die Theilnahme daran war indeß schwä—
cher geworden und nur in einzelnen Städten werden noch
besondere Turnlehrer angestellt. In Nürnberg besteht gegen—
wärtig eine Turnanstalt auf dem Judenbühl, deren Erhal⸗
tung von den Gymnasiasten bestritten wird, welche Mitt—
wochs und Sonnabends unter selbstgewählten Vorturnern
ihre Uebungen vornehmen. Eine zweite Anstalt wurde von
dem Dr. med. Richter und dem Schullehrer Ludwig in der
Nähe des Vogelgartens angelegt, jedoch hat auch diese kei—⸗
nen besondern Erfolg. Das Militär hat im Kasernhofe
einige Turnmaschinen.
14. Reitschulen.
Die städtische Reitbahn ist ein altes Gebäude im Ka—
tharinengraben, über dessen Vertauschung mit einer neuen
größeren längst nur eine Stimme des Wunsches vorhanden
ist; allein die Stadt versteht sich nicht dazu, die Mittel her⸗
beizuschaffen und glaubt genug zu thun, die alte in erträg—
lichem Stand zu halten und dem Stallmeister (gegenwärtig
v. Rumpler) freie Stallung für die Schulpferde zu über—
lassen. Ausser der Bahn erhalten die Scholaren nach eini—
ger Uebung die Pferde zum Ausreiten. Neben dem städti⸗
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