Volltext: Hans Sachs

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was du verfprochen Haft, fo Fannft du von morgen früh 
ab als SGejell bei mir arbeiten, Sieh nur zu, ob aud 
die Meifterin damit zufrieden it,“ 
Hranz fah die Meifterin bittend an, aber fchon 
bevor er ein Wort fprechen Konnte, fagte fie gutmütig: 
„Wenn mein Cheherr für morgen euch zum Sefellen 
annimmt, [o fann ih euch doch nicht heute fortfdhicden. 
Nein, nein, Zhr mögt bleiben, und ich bin es zufrieden. 
Über ih muß euch auch meine Bedingungen ftellen, 
So hört denn. Wenn ih euch fo anfehe, da thut es 
mir in der Seele weh, daß ihr keine Mutter kennen 
gelernt habt. Ihr habt gar viel in euerm Leben ent: 
behrt als Waife, und daß keine Mutter euch erzogen, 
das merkt man in mandhen Stücen, So möchte ich 
zuch denn eine Mutter fein und mandes nachholen, ob- 
Ion e8 fpät ift.“ 
„DO gute, befte Frau Meifterin, fagte Yranz tief 
gerührt, Laßt mich euer Kind fein.” 
„Uber wie,“ fuhr Frau Kunigunde fort, „bedenkt 
ihr aud), daß eine Mutter Volgfamfkeit und Vertrauen 
von ihren Kindern zu verlangen hat? So folgt denn, 
wenn id) euch rate; ich meine e8 gut mit euch. Flieht 
die böfen Sefellfchaften, die f{Hon manden wadern 
Sefellen zu Grunde gerichtet Haben. Aus der Gefell: 
[haft und Sefpielfhaft erfennt man der Leut Eigen: 
ihaft. — Nach diefem muß id) verlangen, daß ihr 
Vertrauen zu mir faßt und alles mir fagt, was ihr
	        
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