Volltext: Hans Sachs

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Yud) von anderer Seite war meiner Mutter groß 
Gerzeleid zugefügt worden. Ihre Heirat mit dem 
Sohne eines reihen und vornehmen Kaufmanns war 
al8 cin unermeßlihes Glück für fie betrachtet worden, 
und gar viele Hatten fie darum beneidet. DBosheit und 
Yeid Hatten ihr diefes Slüc zu verleiden gewußt, in: 
dem das Serlicht verbreitet worden war, meine 
Mutter Habe durch teuflifhe Zaubermittel die Liebe 
meines Vaters fi zu verfhaffen gefucht. Sie fei 
gegangen zu St. Matthät in das Spital zu einer 
alten Frau, die Habe genommen ein Herz von einer 
Turteltaube und das in ein Brot gebaden, Von die 
jem Brot habe meine Mutter effen und auch ihrem 
Bräutigam geben müffen zu effen, und fomit habe fie 
gemacht, daß er fie fo lieb gehabt, Diefe Kränkungen 
und der Schmerz über den frühen Tod ihres Gatten 
haben meiner Mutter das Herz. gebrochen. — Als 
fie im Sterben gelegen, ift eine zeitlang niemand bei 
ihr gewefen als die alte Barbara. Die hat fie be 
deutet, daß fie mich in ihre Arne Icge, was diefe denn 
gethan hat. Zu} Barbaras größtem Schreden hat 
meine Mutter ih plößlidh im Bett aufgerichtet, Hat 
mich mit leuchtenden Blicken einige Minuten betrachtet 
und hat dann mit heller, Marer Stimme alfo gefprochen: 
„Herzensfkind, zur lebten Stund 
Segw id did mit Herz und Mund, 
Muß ich iBo auch erblaffen, 
Bott wird dich nicht maifen alten.
	        
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