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Yud) von anderer Seite war meiner Mutter groß
Gerzeleid zugefügt worden. Ihre Heirat mit dem
Sohne eines reihen und vornehmen Kaufmanns war
al8 cin unermeßlihes Glück für fie betrachtet worden,
und gar viele Hatten fie darum beneidet. DBosheit und
Yeid Hatten ihr diefes Slüc zu verleiden gewußt, in:
dem das Serlicht verbreitet worden war, meine
Mutter Habe durch teuflifhe Zaubermittel die Liebe
meines Vaters fi zu verfhaffen gefucht. Sie fei
gegangen zu St. Matthät in das Spital zu einer
alten Frau, die Habe genommen ein Herz von einer
Turteltaube und das in ein Brot gebaden, Von die
jem Brot habe meine Mutter effen und auch ihrem
Bräutigam geben müffen zu effen, und fomit habe fie
gemacht, daß er fie fo lieb gehabt, Diefe Kränkungen
und der Schmerz über den frühen Tod ihres Gatten
haben meiner Mutter das Herz. gebrochen. — Als
fie im Sterben gelegen, ift eine zeitlang niemand bei
ihr gewefen als die alte Barbara. Die hat fie be
deutet, daß fie mich in ihre Arne Icge, was diefe denn
gethan hat. Zu} Barbaras größtem Schreden hat
meine Mutter ih plößlidh im Bett aufgerichtet, Hat
mich mit leuchtenden Blicken einige Minuten betrachtet
und hat dann mit heller, Marer Stimme alfo gefprochen:
„Herzensfkind, zur lebten Stund
Segw id did mit Herz und Mund,
Muß ich iBo auch erblaffen,
Bott wird dich nicht maifen alten.