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fag” ich freis nur bei unferm Gandwerk dringt der
Seift in die Tiefen!“ — Bei diefen Worten fHlurg
Meifter Foyt die Hände fo gewaltig zujammen, daß
er fie nicht ohne Mühe wieder augeinander bringen
fonnte; er hatte nämlich im Drang der Zeit verab-
jänmt, fie von dem anklebenden Pech zu reinigen.
E8 entfpann fi nun ein allgemeiner und eb:
hHafter Diskurs über verfhiedene Segenftände,. Hier
berieten etliche, wie das Verhältnis zwijhen Meifter
und Gefellen beffer zu ordnen fei., „Es müfje: bei
ung fo fein,“ bemerkte der eine, „wie id e3 feiner
Zeit in Breslau fand, obfhon mir damals als Ge:
felle jene Ordnung nicht ganz zufagte. Dort war
nämlich feftgefegt: Welcher Gefelle in der Woche einen
Tag feiert ohne des Meifters Willen, der fol fein
Wodhenlohn entbehren. Auch fol kein Meifter feine
Sefellen feiern laffen bei der Buße zweier Srofdhen,
Ob ein Sefelle- von einem Meifter zu dem andern
fäme und wollte ihm arbeiten, fo foll der Meifter
gehen zu dem vorigen und ihn fragen, wie er von ihn
gefchieden ift, Kein Meifter oder Sefelle fol in die-
jen Stüden feinen eignen Willen haben, fondern foldhe
Ordnung annehmen ohne Widerrede. So wars in
Breslau und fo follte e8 bei uns fein.“ Diefer Borz
lag fand vielen Beifall.
Dort wieder berieten andere, ob e8 nicht möchte
gut fein, einen Glüdshafen zu errichten, wie das