Volltext: Drei Fastnachtspiele

Das Narrenschneiden. 
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Des Nächsten Glück, das bracht' dir Schmerz; 
Also nagst du dein eigen Herz. 
Mich wundert, daß der gelbe Unflat 
Dein Herz dir nicht abgefressen hat. 
Der Kranke: 
Herr Doktor, es ist wahrhaftig wahr, 
Er hat mich gefressen lange Jaͤhr'. 
Der Rnecht: 
Mein Gesell, schau selbst und prüfe dich sehr, 
Ob du nicht habest der Narren mehr; 
Es ist dir ja dein Bauch noch groß. 
Der Kranke befühlt sich und spricht 
Da gibt mir einer noch einen Stoß. 
Was mag das für ein Narr wohl sein? 
Nur her, greift mit der Zange hinein! 
(Der Arzt greift hinein und reißt) 
Der Kranke schreit: 
O weh, laßt mir den länger drinnen! 
— 
Der Arzt zeigt ihm den Narren und spricht: 
Ei halt, du bist wohl ganz von Sinnen? 
Schau, woher kommt so ein groß Gemeusch!? 
Das ist der Narr der Unkeusch?. 
Mit Tanzen, Buhlen und Hofieren, 
Meiden und Sehnen that er dich vexieren, 
Meintest, deine Sache wär' heimlich aufs best', 
So es doch alle Menschen von dir west?; 
Dafür müßtest du noch Schand' und Schaden leiden, 
Thät' ich den Narren dir nicht schneiden. 
Der Rranke spricht: 
Ich mein', daß du ein Zigeuner seist, 
Weil alle meine Heimlichkeit du weißt; 
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Gemisch, Klumpen. 
Unkeuschheit. 
Gewußt.
	        
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