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leistete nun Nürnbergs Abgeordneter, Erasmus Ebner, der in dem
nachherigen Feldzug auch den Kriegskommissarius machte, seiner Vater—
stadt einen äußerst wichtigen Dienst, indem er zwischen dem Adel und
der Stadt Braunschweig einerseits und dem Herzog andrerseits einen
Ausgleich zu stande brachte und dadurch Letzterem die Hände frei
machte. Es war hohe Zeit, daß der Herzog mit seinen Landsknechten
herbeikam, denn schon war Albrecht nahe daran, wieder Meister im
Feld zu werden. Er hatte den Plauen, Burggrafen von Meißen,
don Bayreuth, welches dieser zu belagern begann, verscheucht und
schickte sich an, das Bambergische und Nürnbergische wieder mit seinen
Drangsalen heimzusuchen. Am 1. November erließ er von Plassen—
burg eine Reihe von Ausschreiben an den Adel in den Bistümern
hon Bamberg und Würzburg wie in der Burggrafschaft von Meißen,
welche von Schimpfreden gegen die Bistümer und die Stadt Nürn—
zerg förmlich strotzten. Da hieß es u. a.: „die treulosen, siegel—
hrüchigen Stiftspfaffen“, „blutdürstige pfäffische und nürnbergische
Rottgesellen“, „das leidhändige aufrührische Pöbelgesind von Nürn—
zerg“ u. s. w. Seine Wut war um so größer, als die von ihm
ingerufene Vermittlung seiner brandenburgischen Vettern nichts ge—
rruchtet hatte. Die Bischöfe, die jetzt eines Rückhalts sicher waren,
erklärten kurzweg: der von dem Markgrafen ihnen und der Stadt
Nürnberg zugefügte Schaden betrage mehr als 3 Millionen fl.; bevor
dieser nicht erstattet sei, könnten sie sich auf keine Unterhandlungen
einlassen.
Als Ende Oktober der Braunschweiger mit seinen Landsknechten
inkam, wendeten sich sofort die Dinge. Hof, Bayreuth und Kulm—
bach gingen verloren, nur die Plassenburg blieb dem Markgrafen
oorläufig erhalten. Derselbe erlitt bei Lichtenfels eine solche Nieder—
lage, daß er es für geraten fand, sich durch das Bambergische nach
Schweinfurt durchzuschlagen. Und endlich erschien auch am 1. De—
zember das oft gedrohte, von Bamberg, Würzburg und Nürnberg
heantragte Urteil des Reichskammergerichts, welches den Markgrafen
als offenbaren Landfriedensbrecher in den schärfsten Ausdrücken in
die Acht erklärte und sein Hab und Gut Jedermann preisgab. Der
Urteilsverkündigung folgte am 20. Dezember im Namen des Kaisers
durch den Fiskal des Kammergerichts die Aufforderung an die vier
Kurfürsten am Rhein und an die fränkischen, rheinländischen und
schwäbischen Reichsfürsten, die Achtserklärung gegen den Reichsächter
dem gesprochenen Urteil gemäß in Vollzug zu bringen. Mit wahrem
Galgenhumor nahm Albrecht Alcibiades die Achtserklärung auf.
In Schweinfurt, bei lustigem Zechgelage, erhob er den Becher und
rief den Gästen zu: „Acht und Aberacht gibt sechzehn, wir wollen
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