Hans Sachs.
Da trat ein Mann in ihrer Mitte auf,
Der hieß Haus Sachs, ein Schuster des Gewerbs:
Zu diesem ließ die Goͤttin sich herab
Und fucht' ihn in der stillen Werkstätt' auf,
Und weihte ihn zu ihrem Priester ein.
Und von der Weihe Zauberkraft erfüllt,
Sang er die Weisen, die sie ihm gelehrt,
Und Linfach, still, bescheiden, fromm und treu
Schenkt er sein ganzes Leben ihrem Dienst,
Mil regem Fleiß und freud'ger Sorgsamkeit,
Ausübend auch dabei des Burgers Pflicht.
Bedeutend schien ein solcher Mann der Kunst,
Drum tadelt nicht den Sänger, der's versucht,
Den Zustand abzuschildern seiner Zeit,
Zu zeigen, wie sein leichtbewegt Gemüt,
Ermuntert bald, und bald entmutigt auch,
Vom Genius der Liebe und von dem
Der Kunst beseelt zugleich, doch obgesiegt.
Nicht euer Auge wendet von dem Mann,
Weil euch vielleicht sein Stand nicht wohlgefällt;
Der große Kaiser Marimilian
Hat sein Talent ermuntert und belohnt,
Weil er mit sicherm Aug' erkannte, wie
In einfach reiner menschlicher Natur
Sich wunderbar das Göttliche verklärt.
Verschmäht auch nicht das schmucklose Gewand,
Und nicht des Scherzes Maslke, hinter der,
Wenn ihr mit Nachsicht und mit Liebe prüft,
Vielleicht ihr manches Ernstere gewahrt.
Und so empfehlen deutsche Verse wir;
Die schildern, wie ein großer deutscher Fürst
Mit Macht und Weisheit Güte auch vereint,
Und eines deutschen Dichters Eigenheit
Dem heißgeliebten deutschen Vaterlande.